Saskia Esken und die digitale Emanzipation | 11 Zukunft gerecht Talk
Shownotes
Früher singend für Frieden demonstrieren, heute für Freiheit im Netz debattieren: Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken spricht mit Christian Krell live auf der re:publica über die Anfänge ihres Engagements und erklärt, wie wichtig ein freies Internet für unsere Demokratie ist. Zwar wissen wir noch nicht, wie Arbeit in Zukunft aussehen wird, klar ist aber, dass die Digitalisierung uns alle zunehmend betrifft. Ob Saskia Esken nach ihrer politischen Karriere das Amt als Päpstin in Erwägung zieht? Die Antwort gibt’s im Podcast!
Gast: Saskia Esken (SPD), Moderation: Christian Krell
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00:00:00: Ja, herzlich willkommen zum Zukunftgerecht-Podcast der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mein Name ist
00:00:08: Christian Krell. Ich bin Politikwissenschaftler. Ich darf diesen Podcast moderieren für die
00:00:12: Ebert-Stiftung. Und dieser Rahmen hier ist ein besonderer. Wir senden diesen Podcast live,
00:00:17: sozusagen von der Republik. Wir zeichnen ihn hier auf von der Republik. Alles andere wollen
00:00:23: wir wie gewohnt weitermachen. Wir wollen ein Gespräch unter Freunden führen, offen, ehrlich,
00:00:28: vielleicht auch mal kritisch, aber immer einander zugewandt. Und ich freue mich sehr,
00:00:32: einen besonderen Gast hier zu haben, nämlich eine Digitalpolitikerin und eine Parteivorsitzende.
00:00:38: Saskia Esken, herzlich willkommen hier. Grüß dich, Christian. Sehr schön, hier zu sein. Ja,
00:00:43: ich freue mich, dass du da bist. Das passt ja wie die Faust aufs Auge. Eine Digitalpolitikerin auf
00:00:49: der Republik und gleich auch noch eine Parteivorsitzende seit 2019. Franz Müntefähring hat mal gesagt,
00:00:55: dieses Amt, das Amtespartei-Vorsitzenden, der Parteivorsitzenden ist das zweitschönste
00:00:59: nach dem Amtespaps. Das kannst du das bestätigen nach drei Jahren Erfahrung. Ja, dazu müsste
00:01:03: ja mal Papst gewesen sein. Das ist mir in mehrererlei Hinsicht verwehrt. Ich bin eine Frau,
00:01:08: ich bin Ex-Katholikin. Das klappt nicht. Also ich kann es nicht beurteilen, wenn Franz das sagt,
00:01:13: stimmt es aber wahrscheinlich. Da halten wir dran fest, wenn er das sagt, muss das stimmen. In unserer
00:01:19: Gesprächsreihe starten wir in der Regel damit, dass wir uns einen Ort des politischen Engagements
00:01:25: anschauen, der für die Personen, mit denen wir reden, wichtig wäre. Und ich will dich auch fragen,
00:01:29: du hast ja eine lange politische Biografie, du hast dich früh engagiert. Gibt es da irgendein
00:01:34: besonderen Ort, an den du denkst, wenn du so an die Anfänge deines Engagements denkst? Ja,
00:01:39: die Anfänge meines Engagements liegen tatsächlich in meiner frühen Jugend. Ich war 13 Jahre alt,
00:01:43: da habe ich mich an ein politisch orientiertes Jugendhaus gewandt. In meiner Nachbarschaft war
00:01:49: dann auch der Ort meiner weiterführenden Schule in Walderstadt. Und das ist ein Jugendhaus gewesen,
00:01:56: das vom Bund Deutscher Pfadfinder organisiert war, ein politischer Jugendbildungsverband und
00:02:01: einer der führenden Köpfe dort, weil er ein bisschen älter ist, als ich war ja schon an führender
00:02:06: Kopf, ist Bernd Rixinger gewesen. Und gemeinsam mit ihm habe ich eine politische Jugend verbracht,
00:02:13: die jetzt noch außerhalb der SPD, ich bin politisiert in einem sozialdemokratischen Elternhaus,
00:02:18: aber noch außerhalb der SPD stattgefunden hat. Wir waren auf Demonstrationen gegen rechts für den
00:02:24: Frieden natürlich. Wir haben uns aber auch als DGB Songgruppe dann mit dem Arbeiterlied gut
00:02:32: zugewandt und haben solche Sachen auch gemacht. Ganz witzig. Also Engagement komplett nicht digital
00:02:38: über. Analog im Jugendhaus und Themen sagst du waren Engagement gegen rechts unter anderem,
00:02:44: aber auch ihr habt gemeinsam gesungen, habe ich verstanden. Ich habe gelesen, die SPD war dir
00:02:51: damals nicht links genug. Stimmt das? Und wann hat sich das geändert? Ja, das stimmt. Zur einen
00:02:58: Hälfte, also sagen wir mal der NATO-Doppelbeschluss ist jetzt nicht meiner gewesen und andere Dinge,
00:03:03: die in diesen Zeiten eben aktuell waren, auch das Festhalten der SPD in der Atomkraft gegen,
00:03:10: die wir auch demonstriert haben, was auch richtig und notwendig war, wie wir heute ja wissen und
00:03:15: wo wir Erfolg hatten auch. Aber gleichzeitig ist es auch so, ich habe es gerade gesagt in einem
00:03:20: sozialdemokratischen Elternhaus aufgewachsen. Also wenn man sich dann politisch engagiert und die
00:03:25: Eltern sind nicht nur SPD Mitglied, sondern engagiertes SPD Mitglied, man möchte ja nicht da
00:03:30: sich einbringen, wo die Eltern sind. Also und insofern war das glaube ich ganz in Ordnung. Ich habe dann
00:03:37: mit 29 Jahren in Ort gesucht, wo ich mich für Geflüchte der einsetzen kann und das war eher
00:03:44: zufällig eigentlich der SPD-Ortsverein, weil da gab es keine Pro-Asyl-Vereine oder ähnliches,
00:03:50: aber ich habe eine politische Heimat bei der SPD auf diesem Umweg gefunden und am Ende ja auch
00:03:57: eine politische Karriere und einen Beruf. Absolut, seit drei Jahren jetzt Parteivorsitzende. Ich habe
00:04:04: dich als Digitalpolitikerin kennengelernt und zwar als Digitalpolitikerin, die jetzt Digitalisierung
00:04:10: nicht so versteht, dass wir immer mehr Gadgets brauchen oder so, sondern als jemand, der sagt,
00:04:14: da steckt auch so ein freiheitliches, ein linkes Potenzial drin in dieser Digitalisierung. Wir
00:04:20: können vielleicht die Welt so ein bisschen gerechter, ein bisschen freier machen. Wie schaust
00:04:26: du heute darauf und was kann man vielleicht als Parteivorsitzende, was kannst du als Parteivorsitzende
00:04:30: mit diesem Hintergrund bewegen für eine freie, für eine gerechte Digitalisierung?
00:04:35: Ja, das ist eine ganz entscheidende Frage. Obwohl ich zur Digitalpolitik sozusagen auch
00:04:42: gekommen bin, weil ich den technischen Hintergrund habe, weil ich Software entwickelt habe, ist der
00:04:47: Ansatz dennoch einer, der aus der Bildungspolitischen und Orientierung aus meinem Menschenbild
00:04:56: entspringt, dass ich sage, die Emanzipation des Menschen ist mir ein großes Anliegen. Und natürlich
00:05:03: ist der Zugang zum Wissen dieser Welt und natürlich ist der Zugang auch zu Werkzeugen,
00:05:09: die uns befähigen, eine Möglichkeit Menschen zu emanzipieren. Es steckt aber natürlich in
00:05:16: dem Zugang zum Wissen dieser Welt, auch in Zugang zum Unwissen dieser Welt drin und unsere große
00:05:21: Aufgabe als Gesellschaft auch dafür zu sorgen, dass Menschen befähigt werden, die beiden Dinge
00:05:26: voneinander zu unterscheiden, das Wissen und das Unwissen und eben diese Freiheiten, von denen
00:05:33: ich jetzt gesprochen habe, dass die auch jedermann gleichermaßen zugänglich sind. Und das ist
00:05:37: natürlich nicht der Fall, dass das Internet und die Kultur des Netzes sind ja entstanden aus so
00:05:45: einer emanzipatosen Bewegung, aber eben auch aus einer, die sehr stark eine Staatsferne und eine
00:05:52: Kritik des Staates und eigentlich auch allen politischen beinhaltet hat, diese amerikanische
00:05:58: Subkultur. Und da haben wir, glaube ich, auch am Ende, vielleicht auch auch durch die Allgegenwart
00:06:07: von Überwachungstechnologie noch nicht die Kurve gekriegt, die digitale Kultur auch zu
00:06:14: einem Objekt regierender Politik zu machen und nicht nur oppositioneller sichwährender Politik.
00:06:22: Wir sind diejenigen, die gestalten müssen, das müssen wir als Gesellschaft tun und als Politik.
00:06:27: Da steckt ja zweierlei drin, da steckt einmal so eine individuelle Größe drin, was im
00:06:33: manzipatorisch ist, wie du sagst, den die einzelnen befähigen, sich souverän zu bewegen, sich frei
00:06:38: zu bewegen und wir brauchen gesellschaftliche Strukturen, wir brauchen Rahmenbedingungen,
00:06:42: in denen das möglich ist. Was muss an dieser ersten Stellschraube getan werden, um mehr Menschen in
00:06:48: unserem Land quasi zu befähigen, souverän sich in der digitalen Welt zu bewegen?
00:06:53: Ja, das ist natürlich Bildung, Bildung, Bildung, aber wenn ich keinen Zugang habe, das heißt,
00:06:57: wenn ich in einem Landesteil wohne, wo eben kein schnelles Internet vorhanden ist, dann ist schon
00:07:02: schwierig mit dem, mit der Teilhabe, mit der Souveränität. Aber ich glaube, Bildung ist die
00:07:09: größere Aufgabe, das Netz und die Anbindung herzustellen, das ist eine reine Frage der
00:07:16: Organisation und der Tiefbauarbeiten, die dafür notwendig sind. Das ist, glaube ich, der größte
00:07:21: Knackpunkt, warum es nicht schneller geht. Aber die Bildung eben, die muss eben auch diesen
00:07:28: imanzipatorischen Gedanken in sich tragen und nicht jetzt beibringen, mit Anwendungen umzugehen,
00:07:35: möglichst mit denen, die man danach im Beruf auch braucht. Nein, das ist kein befähigen für
00:07:40: Souveränität, sondern das ist befähigen für den Arbeitsmarkt oder übrigens für einen,
00:07:44: den wir noch gar nicht kennen. Was wissen wir denn, was die jungen Menschen in 20 Jahren
00:07:48: können müssen und deswegen muss ein Bildungssystem, das vorbereitet auf ein Leben in der digitalen
00:07:55: Welt und befähigt für ein Leben in der digitalen Welt eben auch dieses nicht in die Zukunft schauen
00:08:01: können, mitanzipieren und akzeptieren und sagen, wir sind in der Hauptsache dazu,
00:08:07: da um kritisches Denken zu fördern, um Kreativität zu fördern, um Kommunikation und
00:08:13: Kollaboration, also Bedingungen für neue Arbeitsformen zu fördern und die Bereitschaft,
00:08:18: sich sein Leben lang weiterzubilden. Immer wieder sich Dinge anzueignen, Kompetenzen anzueignen,
00:08:24: aus der Arbeit und aus dem Leben heraus auch Lernimpulse zu beziehen und daraus auch eine
00:08:31: Stärkung der eigenen Persönlichkeit. Souveränität ist mehr als nur irgendwelche Anwendungen zu
00:08:37: beherrschen, habe ich daraus gehört. Und du hast schon angesprochen, wenn man über diese Strukturen
00:08:41: redet, da geht es jetzt nicht nur darum, Glasfaser zu legen, es geht auch um rechtliche Rahmenbedingungen,
00:08:47: was muss da passieren in den nächsten Jahren, um dieses emanzipatorische Potenzial zu heben und
00:08:53: auf welcher Ebene muss das passieren, können die Nationalstaaten das schaffen, muss das weltweit
00:08:59: Wir haben die Pflicht,
00:09:01: dass Menschen vor dem Missbrauch ihrer Daten zu schützen.
00:09:05: Oder vor kriminellen Handlungen.
00:09:08: Missbrauch vieles andere mehr.
00:09:12: Dazu ist es notwendig,
00:09:15: dass wir als demokratische Regierung,
00:09:18: die Menschen, die die Pflicht haben,
00:09:21: vor dem Missbrauch ihrer Daten zu schützen.
00:09:24: Wir haben die Pflicht, dass wir die Pflicht haben,
00:09:28: dass wir die Pflicht haben, das ist die Pflicht.
00:09:32: Dazu ist es notwendig,
00:09:35: dass wir als demokratischer Rechtsstaat gehalten sind.
00:09:39: Nicht nur, die Volksvertreter mit der Gesetzgebung zu beschäftigen,
00:09:43: sondern auch Menschen reinzuholen,
00:09:46: in die Entwicklung der Rechtssitzung.
00:09:49: Wir haben die Pflicht, dass wir die Pflicht haben,
00:09:53: dass wir die Pflicht haben, das ist die Pflicht.
00:09:56: Wir haben die Pflicht, dass wir die Pflicht haben,
00:09:59: dass wir die Pflicht haben, das ist die Pflicht.
00:10:02: Wir haben die Pflicht, dass wir die Pflicht haben,
00:10:05: dass wir die Pflicht haben, das ist die Pflicht.
00:10:08: Wir haben die Pflicht, dass wir die Pflicht haben,
00:10:11: dass wir die Pflicht haben, das ist die Pflicht.
00:10:14: Wir haben die Pflicht, dass wir die Pflicht haben,
00:10:17: Aber natürlich auch neue Entwicklungen mitbeachtet.
00:10:20: Was dann wiederum eine Verordnung ist ja sofort gültig und wirksam auch
00:10:26: dann in ganz Europa dafür gesorgt hat, dass kein globalagierendes
00:10:33: Unternehmen mehr sagen kann, euren Flickentppich von 27, 28 unterschiedlichen
00:10:40: Gesetzgebungen. Das verstehen wir nicht, wollen wir auch nicht verstehen.
00:10:44: Unsere Gesetze, und zwar nicht die in irgendeinem Land, sondern unsere
00:10:48: Gesetze, unser Hausrecht, das reicht für uns.
00:10:52: Das geht nicht mehr.
00:10:54: Die Datenschutz-Grundverordnung ist durchsetzungsfähig.
00:10:58: Das heißt also an vielen Stellen ist es dann notwendig, dass wir eben
00:11:02: auf übernationale internationale Regelungen kommen.
00:11:06: Jetzt mit dem DSA, mit dem Digital Services Act haben wir auch weit
00:11:11: mehr reguliert als das Netz-Degi, das Netzwerk-Durchsetzungsgesetz,
00:11:15: das vorher getan hat, aber auch geht es eben um die Regulierung von
00:11:20: Hass und Netze im Netz.
00:11:21: Eine ganz wichtige Arbeit, denn ohne Regulierung kommen wir an der
00:11:27: Stelle in eine Schieflage unserer Demokratie, die ja in Teilen, die
00:11:32: nicht aus Versehen entstehen und auch nicht dadurch, dass wir so viele
00:11:36: Verrückte im Netz unterwegs haben, sondern da wird es schon sehr
00:11:40: schnell, dass wir uns auch mit Desinformationen und mit Rollfabriken
00:11:43: auch aus dem Ausland geagiert.
00:11:45: Es geht, wenn man so ein kleines Zwischenfazizid, um Immersion des
00:11:49: Einzelnen, aber es geht auch um die Demokratie letztlich, das höre
00:11:53: ich bei dir raus, die Frage, wie wir die Digitalisierung gestalten
00:11:56: entscheidet über die Qualität der Demokratie.
00:11:59: Kannst du uns noch kurz auf deinen Arbeitsalltag schauen.
00:12:04: Digitalisierung, wir haben ja alle in gewisser Weise in den letzten
00:12:07: Jahren, die sich das dargestellt haben, in so einem Bundestagsbüro.
00:12:13: Mein Bundestagsbüro war von Anfang an ein Ort des verteilten
00:12:18: Arbeitens, das hat damit zu tun, dass ich natürlich viel außerhalb des
00:12:23: Büros arbeite, dass wir aber auch alle Bundestagsabgeordneten
00:12:27: zwei Büros haben, eines in Berlin und eines im Wahlkreis.
00:12:32: Und die Zusammenarbeit dieser Orte und dann noch meine Wechseln des
00:12:36: Bundes, meine wechselnde Anwesenheit.
00:12:39: Bei vielen Bundestagsabgeordneten führt es zu einer Art von mobilem
00:12:44: Arbeiten, die sehr, sagen wir mal kreativ ist, aber Einfallstore für
00:12:49: Spionage, Manipulation und Sabotage bieten.
00:12:54: Der Bundestag ist ja 2015 angegriffen worden, wie wir mittlerweile
00:12:59: wissen, von mindestens mal von russischen staatlichen Stellen
00:13:03: unterstützten, Heckern, den Gefährlicher, ein sogenannte
00:13:08: Advanced-Angriff, kein einfaches, kleines Heckerlein, Wald- und
00:13:16: Wiesenhecker, wie manche sagen.
00:13:18: Und dieser Gefahr begegnen wir durch höhere Sicherheitsschranken, die
00:13:22: dann zu noch mehr Kreativität bei den Abgeordneten führen.
00:13:26: Wir, mein Team und ich, haben uns vorgenommen, an der Stelle zum
00:13:31: einen zur Souveränität, jetzt in dem Fall der Technologie zu sorgen und
00:13:38: zur Beizutragen und zum anderen zu unserer, dass wir Souverän agieren
00:13:41: können.
00:13:42: Wir haben der eigene Cloud, eine Next Cloud, mit der wir arbeiten,
00:13:46: was sicher ist und eben sehr bequem für uns, wo die mobilen Geräte
00:13:51: auch sicher eingesetzt werden können.
00:13:53: Und sind so im Laufe der Jahre und der Zusammenarbeit auch zu einer
00:13:59: guten Art gekommen, wie wir auch Projekte hin- und hererschieben
00:14:04: können zwischen dem einen, der jetzt gerade mal zwei Wochen da ist,
00:14:08: dann aber wieder zwei Wochen auf Fortbildung und Urlaub oder in
00:14:11: Elternzeit ist und diese Übergabe von Projekten immer wieder bei
00:14:16: anderen zu Riesenverlusten an Effektivität führen.
00:14:22: Und wir übergeben Projekte relativ einfach, weil wir sie eben an
00:14:28: geteilten Orten organisieren.
00:14:30: Und das heißt ja auch, dass wir zwar sichere Strukturen brauchen, die
00:14:34: müssen aber auch gut funktionieren, damit sie genutzt werden und damit es
00:14:36: keine Workarounds gibt.
00:14:37: Das kann man aus deiner Erfahrung, aus eurer Erfahrung in dem Büro lernen.
00:14:41: Richtig mit der Unterstützung eines Open Source Unternehmens, wie es
00:14:45: eben hinter der Next Cloud steckt, bieten wir auch noch eine
00:14:50: Unterstützung für eine Souveräne technologische Entwicklung.
00:14:55: Also Open Source macht ja Strukturen auch in Europa und in Deutschland
00:15:00: stark und macht eben unabhängig auch.
00:15:03: Wir sind dann nicht in den Hängen, Fängen in den Händen eines US-Konzerns,
00:15:07: sondern es gibt hier eine eigene Entwicklung.
00:15:09: Die aktuelle Legislaturperiode läuft jetzt ein halbes Jahr, sagt uns die
00:15:14: nächsten dreieinhalb Jahre, was muss passieren, damit du mit der
00:15:17: Legislaturperiode zufrieden seid, damit ihr in diesem Team, das du eben
00:15:20: beschrieben hast, eine Flasche Sekt aufmacht.
00:15:22: Wie viel Zeit hast du mitgebracht?
00:15:25: Vier Sekunden.
00:15:26: Was sind deine drei wichtigsten Dinge, die ihr erledigen wollt?
00:15:29: Jetzt fragst du natürlich doch die Parteivorsitzende und da sind die
00:15:34: großen Räder, die wir zu drehen haben, ganz bestimmte Kindergrundsicherung.
00:15:38: Die Kinderarmut ist in diesem Land ein Zustand, der uns schämen muss.
00:15:42: Die Kindergrundsicherung besteht für die SPD immer aus zwei Säulen.
00:15:46: Das eine ist die monetäre Leistung, die auch durch digitale Methoden
00:15:51: direkt an die Kinder, an die Bedürftigen gehen sollen, nicht auf Antrag,
00:15:56: weil wir wissen, dass der Kinderzuschlag, den wir heute haben,
00:15:59: vielleicht gerade mal von 15 bis 20 Prozent der Eltern überhaupt den Anspruch
00:16:03: genommen wird, die den Anspruch hätten.
00:16:05: Und das sind wahrscheinlich nicht mal die, die es an dringendsten bräuchten.
00:16:09: Und die andere Säule ist ganz klar das Bildungssystem, das eben für Kinder
00:16:14: eine sichere Umgebung bieten muss und eine, wo sie ihre Potenziale entfalten
00:16:20: können, wo Nachteile ausgeglichen werden, Nachteile der Herkunft oder eben auch
00:16:25: das Geldbeutel, die Bildung und die Chancen und die Potenziale von Kindern
00:16:29: dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, aber eben auch nicht vom
00:16:32: Geldbeutel der Kommune.
00:16:34: Das heißt also gleichwertige Lebensverhältnisse.
00:16:36: Da steckt ganz viel Musik drin.
00:16:38: In all dem, ich kann jetzt noch fünf andere Projekte beschreiben, überall
00:16:43: stecken wichtige Potenziale für die Digitalisierung drin.
00:16:47: Die ist keine Nische mehr, die irgendwo in einem Digitalministerium abgefrüchtigt
00:16:52: wird, sondern jedes Ministerium hat da seine Aufgaben zu leisten und überall
00:16:56: steckt eine Menge Potenzial.
00:16:58: Und wiederum schließlich der Kreis zu, zu Freiheit und Gerechtigkeit.
00:17:02: Das ist deutlich geworden, bei deinem Hinweis zu Bildung Chancen, etwa auch die
00:17:07: allerletzte Frage, wenn du mir die gestattest, es gibt in der katholischen
00:17:10: Kirche Reformüberlegungen, sie auch weiter für Frauen zu öffnen.
00:17:15: Würdest du das Amt der Päpste noch anstreben?
00:17:17: Wenn du mit der Parteiforsitzenden durch bist oder würdest du davon Abstand nehmen?
00:17:22: Es wäre natürlich eine, eine Hürde, die dann überwunden ist.
00:17:24: Ich bin in jungen Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten.
00:17:29: Ich glaube, ich hatte gute Gründe.
00:17:30: Aber ich bin auch schon Vertretern der katholischen Kirche begegnet, die mir
00:17:36: gesagt haben, das lässt sich leicht rückingen.
00:17:39: Ich bin mir jetzt nicht sicher.
00:17:40: Da müsste, glaube ich, schon noch ein bisschen mehr passieren.
00:17:44: Okay, also du schließt es nicht aus, aber muss noch ein bisschen was passieren.
00:17:47: Genau.
00:17:48: Super, Saskia. Herzlichen Dank für das offene Gespräch.
00:17:50: Vielen lieben Dank.
00:17:51: Hat mich riesig gefreut.
00:17:52: *Applaus*
00:17:53:
00:17:55:
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