Minh Thu Tran und die Unmöglichkeit der Neutralität | 19 Zukunft gerecht Talk
Shownotes
Minh Thu Tran nimmt uns mit in ihren Arbeitsalltag – als Nachrichtenjournalistin, die mitten in der Nacht aufsteht, um die neuesten Entwicklungen für die Menschen am Morgen aufzubereiten. Und zwar mit dem Anspruch, dass die Hörer*innen nicht von „Politik, Ausland, traurig“ überwältigt werden. Sie arbeitet für „0630 - der News-Podcast“ des WDR und verrät was ihre Strategie gegen News Fatigue ist. Daneben betrieb sie viele Jahre den Podcast „Rice and Shine“ für und über die vietdeutsche Community und erzählt, was sie motiviert hat diesen Podcast zu starten.
Hinweis: Der Podcast wurde bereits am 16.9.2023 im Rahmen des b future festivals in Bonn aufgezeichnet.
Transkript anzeigen
00:00:00: Diese Anspruch an Journalisten neutral zu sein.
00:00:03: Niemand auf der Welt ist neutral.
00:00:05: Sowas gibt es überhaupt nicht.
00:00:06: Nicht mal Maschinen sind neutral.
00:00:08: Eine Sendung darf nicht nur seinen Politik aus Land traurig.
00:00:11: Erklär die Themen so, dass es deiner Oma auch verstehen würde.
00:00:15: Herzlich willkommen zum Zukunftgerecht Podcast der Friedrich-Ebert-Stiftung.
00:00:25: Normalerweise, wenn wir diesen Podcast aufzeichnen,
00:00:28: dann sitzen wir in irgendwelchen Arbeitszimmern,
00:00:30: einzelnen vor irgendwelchen Rechnern mit großen Kopfhörern
00:00:33: und noch größeren Mikrofonen und versuchen sozusagen aufzubauen.
00:00:38: Hier geht es ganz natürlich.
00:00:40: Wir haben eine besondere Rahmenbedingung,
00:00:42: ein besonderes Setting.
00:00:43: Wir sind in einem Bonnerkino im Rahmen des Be-Future-Festivals
00:00:47: für Journalismus und konstruktiven Dialog.
00:00:50: Und ich freue mich außerordentlich auf eine superspannende Gesprächspartnerin
00:00:53: zu genau diesem Thema, zu der Frage, wie gelingt guter Journalismus
00:00:57: und konstruktiver Dialog.
00:00:58: Herzlich willkommen, Mintutran.
00:01:00: Vielen Dank für die nette Einladung.
00:01:02: Und ich freue mich auch, in diesem sehr besonderen Setting zu sein.
00:01:05: Es ist wirklich ein toller Saal.
00:01:07: Humphry Bogart hängt an der Wand und schaut ein bisschen auf uns herab.
00:01:10: Wir sind im Sternchensaal heißt, auch sehr süß.
00:01:13: Also, ja, ich habe mich sehr gefreut.
00:01:15: Genau, das ist wirklich eine Wohlfühleratmosphäre.
00:01:18: Und die nutzen wir, miteinander ins Gespräch zu kommen.
00:01:20: Mintut, du bist Journalistin, du bist freie Journalistin
00:01:24: in der Dom- und Weltstadt Köln.
00:01:26: Du arbeitest für den WDR, für Deutschlandfunk.
00:01:29: Und du bist Tochter vietnamesischer Einwanderer.
00:01:32: Und und das wissen wir auch, weil du Host eines Podcasts warst.
00:01:38: Rise and Shine, ein wunderbarer Podcast, der das thematisiert.
00:01:41: Auf all das werden wir schauen.
00:01:44: Aber zunächst muss ich die Frage stellen, die mich interessiert,
00:01:46: seit wir verabredet haben, dass wir miteinander reden.
00:01:49: Du moderierst einen Nachrichten Podcast.
00:01:52: 6.30 heißt er nicht nur, sondern der ist auch ab 6.30.
00:01:55: Manchmal schon um 6.20 online.
00:01:57: Manchmal ein bisschen später auch.
00:01:58: Aber es liegt meistens nicht an uns, so eine Technik.
00:02:00: Genau, 6.30 ist die Zielliege.
00:02:02: Sehr gut.
00:02:04: Um wie viel Uhr musst du aufstehen dafür?
00:02:06: Also, ich fange um drei Uhr an zu arbeiten vor Ort.
00:02:10: Und ich stehe dafür so um zwei Uhr auf.
00:02:13: Da klingelt mein Wäcker.
00:02:15: Dann brauche ich ein bisschen Zeit, um klarzukommen mit der Welt.
00:02:17: Machen mir meinen ersten Kaffee und war dann zum WDR rüber.
00:02:21: Genau.
00:02:22: Und ab wann zeichnet ihr dann auf?
00:02:25: Also, der Prozess ist so, dass wir um drei Uhr erst mal reinkommen
00:02:29: und uns nochmal absprechen, ob die Themen, die wir gestern für den Tag gesehen haben,
00:02:34: wie wir dann die Sendung zusammenstellen, welche Themen es werden.
00:02:37: Dann fangen wir eigentlich so im automatischen Modus
00:02:42: einfach an, die Sendung runterzuschreiben und zu überlegen,
00:02:45: wie wir die Themen erzählen.
00:02:46: Um fünf Uhr ist dann Aufnahme.
00:02:50: Also, dann gehen wir in ein Studio, nehmen den Podcast auf,
00:02:53: schneiden direkt auch selbst und versuchen, den dann relativ pünktlich rauszuschießen.
00:02:58: Um sechs Uhr zehn, sechs Uhr 15, damit er dann pünktlich um sechs Uhr 30 für alle da ist.
00:03:03: Ja, sehr, sehr beeindruckend.
00:03:05: Und das heißt, ihr habt am Tag vorher so eine grobe Idee, worum es gehen könnte.
00:03:11: Und die feine Entscheidung wird dann zwischen drei und fünf getroffen.
00:03:16: Genau, genau. Also ein paar Sachen zeichnen sich ja immer ab.
00:03:18: Wenn jetzt keine Ahnung, G20-Gipfel ist oder wir sehen O.
00:03:23: Im Marokko, da haben wir gestern ganz kurz drauf geguckt.
00:03:26: Wir wussten aber noch nicht, wie die Entwicklung ist oder bei Libyen war es genauso.
00:03:30: Vielleicht können wir da nochmal hinschauen.
00:03:33: Man macht sich ja schon so ein bisschen Gedanken als Medium, welche Themen sich wie entwickeln.
00:03:36: Da hat man einfach so einen kleinen Planung, guckt okay an dem Tag, steht das und das an.
00:03:42: Oder das ist gestern passiert.
00:03:44: Wir können das mal weiter beobachten.
00:03:46: Und dann muss man halt auch auf die Nachrichten da gucken, was dann passiert in der Nacht.
00:03:52: Also zum Beispiel, als die Überschwemmungen in Libyen waren,
00:03:55: das ist ja dann am Abend passiert, haben wir das dann in der Früh gleich abbilden können, was sehr gut war.
00:04:00: Das ist so ein Vorteil davon, dass wir halt die Sendung vorbereiten kurz
00:04:04: wirklich bevor wir aufnehmen, da sind wir wirklich sehr, sehr aktuell.
00:04:07: Und was sind die Kriterien?
00:04:10: Wie entscheidet ihr? Was kommt rein? Was kommt nicht rein?
00:04:14: Es sind ja gar nicht so viele Themen, die ihr behandelt.
00:04:17: Genau, wir machen jeden Tag so drei Themen mit vielleicht so ein, zwei kleinen Geschichten danach oder davor,
00:04:25: um ein bisschen beschwingter in die Sendung reinzukommen.
00:04:28: Aber generell machen wir drei größere Themen.
00:04:31: Und also wir haben mal auch uns viel damit beschäftigt, wie die Mischung in der Sendung ist.
00:04:39: Weil eine große Rückmeldung von unseren Hörerinnen und Hörern ist, der Podcast ist mein einziger Nachrichtenkonsum.
00:04:47: Ich kann so was wie die Tagesschau nicht mehr gucken, das deprimiert mich.
00:04:50: Also dieses Thema News-Vertieg spielt eine große, große Rolle bei unseren Hörerinnen und Hörern.
00:04:55: Das haben wir so auch rückgemeldet bekommen, dass es für sie auch angenehmer ist, das dann als Audio zu hören im Gespräch
00:05:02: und nicht eben dann praktisch einfach so lesen zu müssen oder eben die Bilder sehen zu müssen.
00:05:09: Deswegen machen wir uns da sehr viele Gedanken darum, wie wir unsere Sendung gestalten können, dass das eben nicht passiert.
00:05:15: Und wir machen immer Scherz und sagen, eine Sendung darf nicht nur sein Politik aus Land traurig,
00:05:21: weil dann wirklich man irgendwie so ein bisschen, wenn man das morgens hört unter der Dusche,
00:05:28: so stellen wir uns das immer vor oder eben auf den Weg zur Arbeit, dass man direkt damit eine sehr, sehr pessimistischen Weltsicht in den Tag startet.
00:05:34: Das wollen wir auch nicht, sondern wir wollen gucken,
00:05:37: wie stellen wir den Zustand der Welt da oder die Nachrichtenlage, wie sie ist,
00:05:42: aber geben auch Perspektiven und Entwicklungen, wo es dann auch weitergeht oder Themen, die zum Beispiel Menschen einfach in ihrem Alltag beschäftigen.
00:05:52: Also das geht ganz gut mit so Themen, die rund um die Inflation sind.
00:05:56: Jetzt haben wir diese Woche zum Beispiel über das Phänomen Skimpflation gesprochen,
00:06:01: wo es darum geht, dass Unternehmen wegen der steigenden Preise im Energiesektor und auch bei allen anderen Kosten versuchen,
00:06:08: die Qualität der Produkte mit neuen Rezepturen praktisch ein bisschen zu senken, die Kosten zu sparen und sie dann zum gleichen Preis zu verkaufen.
00:06:16: Das ist halt so ein Thema, das ist sehr nah an der Lebensrealität, hat trotzdem Newswert, aber genau ist dann eher so eine Art Service Sache,
00:06:23: so ein bisschen, um im Alltag sich zurechtzufinden.
00:06:25: Ja, also Alltagsnähe und manchmal auch gute Nachrichten.
00:06:30: Das ist ja auch Teil eures Konzepts offenbar.
00:06:32: Ja, zum Beispiel, wir haben diese Woche ja über den Klimawandel gesprochen, anlässlich des globalen Klimastreiks jetzt gestern.
00:06:38: Und bei Klima-Themen tun wir uns als Medien wirklich schwer, weil die Lage ist ja wirklich so, dass die Uhr tickt.
00:06:47: Wir als Menschheit eine sehr, sehr große globale Aufgabe haben, es sehr, sehr viele Hindernisse gibt.
00:06:55: Ja, man einfach sieht, hey, wir müssen unsere CO2-Emissionen deutlich verringern.
00:07:01: Wir sind zwar auf einem Weg, aber ein bisschen langsamer unterwegs, als sich viele das vielleicht wünschen würden.
00:07:06: Deswegen, Klima-Themen sind tatsächlich bei der jüngeren Zielgruppe, das habe ich auch gemerkt im Austausch mit unseren Hörerinnen und Hörern.
00:07:12: Ein Thema, das sie sehr, sehr beschäftigt, auch mit Hinblick auf ihre Zukunft.
00:07:16: Und da ist es für uns sehr, sehr schwierig, Blick darauf zu finden, hey, was passiert eigentlich?
00:07:24: Also, was haben wir auch auf der Habenseite, ohne jetzt das irgendwie zu verniedlichen und zu sagen, ja, wir machen ja schon was, passt schon.
00:07:32: Aber zumindest ein bisschen positiveren Blick darauf zu geben und zu sagen, hey, es wird auch was getan.
00:07:38: Wie steht es im Energiesektor? Wie steht es bei den öffentlichen Nahverkehr und so weiter?
00:07:44: Welche Schritte werden auch schon unternommen, einfach umzugucken?
00:07:47: Wir haben auch schon was auf der Habenseite.
00:07:49: Wir sind am Anfang eines sehr langen Marathons, aber wir sind zumindest schon angefangen.
00:07:54: Wir haben schon angefangen, sind losgelaufen und das ist zumindest auch ein sehr konstruktiver Blick, glaube ich.
00:07:59: Und ist es was Journalistisches in dem Sinne, wir versuchen die Erwartung unserer Hörerinnen und Hörer zufrieden zu stellen und sie beide stange zu halten?
00:08:09: Oder hat das auch so eine Spuraktivismus in dem Sinne, na ja, wir wollen auch, dass Menschen nicht komplett frustriert sind und sich zurückziehen, sondern sich vielleicht weiter engagieren?
00:08:18: Das ist jetzt eine sehr philosophische Frage, also stellen wir die Nachrichten da.
00:08:22: Wir können natürlich auch immer sagen, alles ist scheiße, aber klar, es passiert sehr viel Schlechtes auf der Welt und Nachrichten wert hat.
00:08:30: Leider vieles, was eben Katastrophen wert hat.
00:08:33: Wir haben jetzt erst eine Woche, wo sehr viele schlimme Naturkatastrophen passiert sind, wo wir einfach machtlos sind als Menschheit, wo viele Menschen gestorben sind, wo viel Leid ist.
00:08:45: Und trotzdem glaube ich, dass wir gucken müssen, wir stellen das da, wir beschönigen das auch nicht, das sind schlimme Dinge und die Menschheit ist ja auch so, wir wollen das wissen, wir wollen gucken, was auf der Welt passiert, wir wollen wissen, was die Hintergründe dafür sind, wie das alles miteinander zusammenhängt.
00:09:02: Und dann aber auch gucken, es gibt ja auch Themen tatsächlich, die einen Menschen in Alltag beschäftigen, die auch in unserem Alltag eine Rolle spielen, wo es eben nicht nur um Mord und Hotschlag sind und das braucht man einfach als Mensch.
00:09:15: Es ist einfach auch um die Information zu verarbeiten und das ist uns wichtig, dass eben Nachrichten weiter relevant bleiben und dann müssen wir auch gucken, dass unsere Sendungen für unsere Hörer halt hörbar bleiben und dass sie mit einem okayen Gefühl den Tag gehen.
00:09:32: Ja, und ich muss sagen, also, dass ich das außerordentlich schätze, wenn ich euch das Feedback geben darf.
00:09:38: Ich höre, wenn ich früh Vorlesungen habe, frühes bei mir acht ist zum Glück nicht drei Uhr.
00:09:45: Das sind die Vorteile aller akademischen Karriere.
00:09:47: Das ist sensationell und nicht die einzigen.
00:09:49: Also, das höre ich dann auf dem Fahrrad, auf dem Weg zur Arbeit und gehe in der Tat mit dem Gefühl aus dem Podcast.
00:09:56: Ich bin informiert, aber auch nicht frustriert.
00:09:58: Genau.
00:09:58: Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl.
00:10:00: Das ist ja jetzt ein besonderes Format.
00:10:02: Das ist ein Nachrichten Podcast. Es ist jetzt nicht nur Nachrichten präsentieren und es ist aber auch nicht nur Podcast.
00:10:08: Was ist der Vorteil von dieser Mischung?
00:10:10: Was hätte jedes einzelne Format für sich nicht?
00:10:12: Also, wenn wir nur im Gesprächs Podcast geblieben wären, glaube ich, dass es sich sehr ausfranzen würde.
00:10:20: Also, ich glaube, dass Informationen gut in Pakete verpackt werden müssen für die Hörerinnen und Hörer.
00:10:27: Dass wir gucken müssen, dass wir auch die Aspekte begrenzen, über die wir reden in einer Sendung und sagen, okay, dann gucken wir uns den anderen Aspekt vielleicht nach anderen Sendungen an.
00:10:38: Der Vorteil ist eben, im Gespräch lässt sich vieles leichter verarbeiten.
00:10:41: So, wenn man im Gespräch zu hört, das läuft dann auch mal nebenbei.
00:10:45: Man bekommt dann die Informationen mit, während man irgendwie sein Frühstück macht, sein Kaffee vorbereitet.
00:10:51: Und es ist eine sehr entspannte Art, Nachrichten zu hören.
00:10:55: Das ist das Gute daran.
00:10:56: Und eben, weil wir trotzdem in Nachrichtenformat sind und dieses Zwiegespräch mal haben,
00:11:01: also wir freestylen auch mal zwischendurch Teile oder genau gucken, dass wir aufeinander reagieren.
00:11:08: Wir schreiben die Teile auch so, gucken, dass eine Person vielleicht diesen Aspekt schreibt und erklärt und die andere Person dann den nächsten Aspekt.
00:11:14: Genau, dass man einfach eine natürliche Reaktion auch aufeinander hat, wie die Hörer dann auch auf die Information hätte.
00:11:20: Und ich glaube, das hilft dann bei der Rezeption.
00:11:22: Das ist der Trick.
00:11:24: Wenn man von eurer konkreten Sendung so ein bisschen abstrahiert und allgemeiner sich fragen würde,
00:11:30: was sind die Tricks quasi, um Nachrichten verständlich zu machen?
00:11:33: Wie kriegen wir das hin, dass Menschen dabei bleiben?
00:11:35: Ich glaube, ehrlich gesagt, bei allen Nachrichtenformaten, ich meine, das ist ja Regel eins, die du lernst in der Journalisten-Schule,
00:11:43: erklär die Themen so, dass es deine Oma auch verstehen würde.
00:11:47: Oder dein Bruder oder dein kleiner Bruder, was weiß ich.
00:11:52: Und so gehen wir auch täglich an unsere Arbeit heran.
00:11:55: Wie würde ich zum Beispiel das Thema "müssen wir uns in Zukunft zuge vom Klimawandel" darauf einstellen, dass so stark Wetterphänomene öfters passieren?
00:12:05: Wie erkläre ich das, dass meine Mutter zum Beispiel auch versteht?
00:12:08: Und so gehen wir so ein bisschen an die Themen heran, versuchen dann einfach die Themen gut aufzuteilen in verschiedene Themenkomplexe,
00:12:15: das in einfacher Sprache erstens zu machen, also so, wie ich einfach täglich mit Leuten reden würde.
00:12:20: Dann auch zu gucken, dass man vielleicht ein, zwei Aspekte in einem fünf Minuten Block hat und nicht 27.
00:12:27: Ich glaube, so funktioniert das ganz gut.
00:12:29: Ich warne auch davor, weil ich ganz oft die Frage bekomme, ja, es müsste irgendwie krass viel vereinfachen, damit die Leute das überhaupt verstehen.
00:12:38: Und ich warne davor, dass Publikum so ein bisschen als, ja, die Verstehende ist das sonst nicht, irgendwie so einen Blick drauf zu haben.
00:12:46: Ich glaube, dass das Publikum, das Nachrichtenpublikum sehr, sehr intelligent ist, dass sie sich sehr viele Gedanken machen,
00:12:53: dass sie durchaus sehr viel lernen wollen, deswegen haben sie auch diesen Podcast.
00:12:58: Deswegen finde ich das immer blöd, wenn dann ältere Kolleginnen und Kollegen kommen, so einen infantilisierenden Blick auf die jüngere Zielgruppe haben.
00:13:05: Das nervt mich.
00:13:07: Oder auch zum Beispiel Menschen, die keine krasse akademische Karriere gemacht haben, jetzt nicht den Masterabstoß haben oder so, ganz klassisch die Krankenschwester oder Hausmeister.
00:13:19: Die interessieren sich trotzdem für die Themen und man muss es einfach nur gut runterbrechen können.
00:13:24: Und das ist die Aufgabe von jedem Format, nicht nur von einem jungen Nachrichtenformat, sondern von jedem Fernsehformat.
00:13:30: Es muss einfach, wir achten darauf, dass wir verschiedene Erzählweisen finden, zum Beispiel im Podcast, dass wir gucken, dass wir das mit anderen Situationen vergleichen, die im Leben vielleicht man kennt.
00:13:40: Also ich habe zum Beispiel den Brexit mal verglichen mit einer Trennung und dann so wer darf den Hund haben, wer zieht wohin, wer kriegt was in der Wohnung.
00:13:49: Genau, dass man halt einfach guckt, dass man so ein bisschen den Leuten in der Hilfestellung gibt, Dinge verstehen zu können.
00:13:57: Aber ich glaube nicht, dass es darum geht, Dinge krass zu vereinfachen oder Sachen wegzulassen.
00:14:01: Genau. Und das spricht ja dafür, Hörerinnen und Hörer einfach ernst zu nehmen und nicht, wie du sagst, so infantilisiert nicht zu glauben. Das sind, ich weiß nicht, kleine Kinder.
00:14:11: Ich liebe das ja auch an unserem Format, dass wir eine sehr, sehr aktive Hörerschaft haben.
00:14:17: Also unsere Hörerschaft kann uns ja auf WhatsApp oder Signal erreichen und die schicken uns Sprachnachrichten, die fragen aktiv nach, die wünschen sich Themen, die geben natürlich auch mal Feedback, mal Gutes, mal Schlechtes.
00:14:32: Aber daran wächst man ja auch und das finde ich sehr, sehr cool.
00:14:35: Und ich merke da auch wirklich, dass es eine sehr, sehr interessierte Hörerschaft ist, die sich sehr für die Welt interessiert und guckt so, was ist denn eigentlich mit dem Aspekt?
00:14:43: Und dann habt ihr jetzt nur kurz angesprochen, habt ihr gar nicht krass drauf eingegangen. Könnt ihr das mal beim nächsten Mal, wenn ihr das Thema bespricht, könnt ihr das dann ein bisschen ausführen und also wir merken einfach, dass die Menschen sehr, sehr aktiv jetzt Nachrichten bei uns hören.
00:14:57: Also ihr nehmt es ernst offenbar, greift es auf, gibt es auch manchmal eine Grenze, wo ihr sagt, nee, also das ist jetzt vielleicht so ein Partikularinteresse, so eine Kleinigkeit, die scheint uns nicht so relevant.
00:15:09: Ja, wobei, was heißt Partikularinteressen? Ich habe ja auch Partikularinteressen.
00:15:13: Aber wir müssen dann einfach schauen, dass wir das einordnen und gucken, okay, auf einer Ebene unser tägliches Leben in Deutschland und auch vielleicht Beziehungen, die irgendwie unsere Politiker haben mit den spezifischen Ländern.
00:15:28: Gibt es da vielleicht Übersteidungen, wo wir das dann aufgreifen können? Weil unsere Hörerschaft ist interessiert, das ist dann einfach so.
00:15:35: Ich glaube zum Beispiel, es haben sich auch einige zum Beispiel bei uns gewünscht, dass wir 50 Jahre Putz in Chile machen, das war zum Beispiel auch letzte Woche, glaube ich, oder diese Woche.
00:15:45: Und da habe ich mir dann einfach überlegt, okay, wenn du jetzt ein Newsformat hörst, wo du wissen willst, was eigentlich an diesem Tag geht, würdest du 50 Jahre Putz in Chile hören wollen?
00:15:57: Ich glaube, da gibt es einfach andere Angebote, die das viel besser machen können, wenn das die Hörer interessiert und dann verweist ich auch gerne darauf hin.
00:16:05: Also genau so gucke ich dann, dass wir die Themen einfach miteinander besprechen und schauen, okay, was passt eigentlich gut in die Sendung, was passt gut in die Mischung des Tages.
00:16:13: Gibt es Hass, gibt es schlechte Laune, die euch in diesen Rückmeldungen entgegenschlägt oder eher wenig?
00:16:19: Also eigentlich gar nicht. Also in den direkten Nachrichten an uns überhaupt nicht.
00:16:24: Aber wenn es zum Beispiel so öffentliche Bewertungssachen sind, zum Beispiel auf Apple oder auf Spotify kann man uns bewerten, auf Apple kann man auch eine Bewertung schreiben und es ist dann öffentlich, da bekommen wir halt sehr viel, boah, das Genderen nervt.
00:16:40: Und ich habe mich wirklich dann, ich bin dann in mich gegangen, habe gefragt, gendern wir wirklich so oft mit diesem mindest-jahr-glutalen Stopp, also dieses Lehrer*innen und so.
00:16:50: Und also in meiner Wahrnehmung mache ich das gar nicht so häufig. Ich mache das vor allem, wenn es halt praktisch ist und nicht die ganze Zeit Lehrer*innen und Lehrer*innen oder das ist meine Lehrerin, wenn die das so macht.
00:17:00: Also man versucht es ja auch so ein bisschen geschickter zu machen mit dem Gendern. Und dann denke ich mir auch so, okay, aber wenn das die einzige Kritik ist, dann ist es auch okay.
00:17:08: Auch okay.
00:17:10: In der journalistischen Ausbildung, in der öffentlichen Debatte über Journalismus gibt es so ein geflügeltes Wort, das wird Haio Friedrichs zugeschrieben.
00:17:18: Ob er das wirklich gesagt hat, ist hier ein bisschen umstritten.
00:17:21: Ist umstritten, genau, weiß man nicht. Es heißt auf jeden Fall einen guten Journalisten, erkennt man daran, dass er sich mit keiner Sache gemein macht.
00:17:29: Hat er nicht gegendert damals, dann ist es gleich auf.
00:17:33: Er machte, ein guter Journalist machte auch nicht mit einer guten Sache gemein, man ist zwar überall dabei, aber man gehört nie dazu.
00:17:38: Egal ob er das gesagt hat oder nicht, ist was dran an diesem Anspruch?
00:17:43: Also diesen Spruch, den diskutiere ich schon seit Journalisten-Schulzeiten.
00:17:50: In dem Unterricht wird er auch dann immer gebracht und dann diskutiert man dann einen großen Runden, was damit gemeint ist, wie wir damit umgehen.
00:17:58: Und ich glaube, dass viele einen sehr komischen Blick auf das Thema Neutralität haben.
00:18:04: Weil wir als Menschen, wir können uns nicht mit Sachen gemein machen.
00:18:09: Weil jeder hat ja den Referenzrahmen, mit dem er aufwechseln, sagt okay, das Thema das Ort nicht für mich so ein, das Thema bewegt mich in der Sache so und so.
00:18:17: Also wenn zum Beispiel ein Journalist einmal ärmer aufgewachsen ist, dann beschäftigt ihn das Thema Armut einfach persönlich mehr als vielleicht andere Leute.
00:18:26: Also davon kann man sich nicht frei machen.
00:18:29: Es ist einfach nur wichtig, dass man das reflektiert, dass einem das bewusst ist und dass man auch transparent damit umgeht.
00:18:35: Ich finde es super interessant, weil wir, also du weißt nicht, wir sind Politikwissenschaftler, wir haben da manchmal eine ähnliche Debatte oder uns begegnet da etwas Ähnliches.
00:18:43: Es gibt Politikwissenschaftler, die sind in einer politischen Partei und das kann man dann auch, weiß ich nicht, bei Wikipedia oder so nachlesen.
00:18:50: Und dann gibt es andere, die sind es nicht und dann gibt es immer so eine Debatte, darf das überhaupt jemand, der wissenschaftlich arbeitet über Politik, darf der in einer Partei sein?
00:18:58: Und ich sage dann immer, naja, also ich glaube jeder der Politikwissenschaften macht, interessiert sich für Politik und hat auch Standpunkte und die einen machen es transparent, da kann man damit umgehen und die anderen, da weiß man das halt nicht so genau.
00:19:08: Ich bin da, die Diskussion hat sich in den letzten, jetzt seide ich Journalist, bin seit fünf, sechs, zehn Jahren wahrscheinlich, hat sich diese Diskussion auch sehr verschärft.
00:19:17: Also wenn ich zum Beispiel Medienberichte aus den 80er Jahren angucke oder Journalisten, die in den 80er Jahren die großen Namen waren, die waren eben Mitglieder in Partiet.
00:19:27: Oder Journalisten haben Aktionen organisiert, um Bootspflichtlinge im südchinesischen Meer zu retten.
00:19:34: Also das Thema war da gar nicht so präsent, weil man wusste natürlich, wenn du die Zeit liest oder die süddeutsche Zeitung, dass die Leitlinie der Zeitung einfach in eine bestimmte Richtung geht und das ist hier in Ordnung.
00:19:45: Dafür gibt es ja andere Zeitungen, die in eine andere Richtung gehen, die andere politische
00:19:50: Grundeinstellungen eben eher abbilden.
00:19:52: Und die Debatte darum ist in letzter Zeit viel, viel unversöhnlicher geworden.
00:19:57: Diese Anspruch an Journalisten neutral zu sein, niemand auf der Welt ist neutral.
00:20:02: So was gibt es überhaupt nicht.
00:20:04: Nicht mal Maschinen sind neutral.
00:20:05: Also selbst eine künstliche Intelligenz hat ja nur die Referenzrahmen, die wir ihr füttern.
00:20:11: Also deswegen ist diese Anspruch sehr, sehr unrealistisch in meiner Wahrnehmung.
00:20:17: Und ich gehe ja damit um, dass ich genau sage, aus dieser und jener Ecke komme ich.
00:20:21: Ich habe diese Referenzpunkte, ich kenne diese Situationen und so ordne ich das für mich ein.
00:20:27: Es gibt aber auch andere Leute, die sagen eher, das ordne das so für sich ein, dass man das eben darstellt.
00:20:32: Dass man die unterschiedlichen Perspektiven darstellt.
00:20:35: Lass uns ein bisschen über deinen wunderbaren Podcast Rise und Shine reden.
00:20:40: Ein Podcast, der mit deiner Herkunft zu tun hat.
00:20:44: Du bist die Tochter von bitnamesischen Einwanderern, Gastarbeiter in der DDR.
00:20:51: Vertragsarbeiter.
00:20:52: Vertragsarbeiter, genau.
00:20:52: Da merkt man meine westdeutsche Sozialisation.
00:20:55: Wir hatten Gastarbeiter in der DDR, Vertragsarbeiter.
00:20:58: Und ihr thematisiert quasi eure Herkunft in diesem Podcast.
00:21:04: Was hat heute motiviert?
00:21:05: Warum kam es dazu?
00:21:06: Das lag vor allem daran, wie Vanessa, ich habe mit einem Podcast mit Vanessa Ruhe gemacht,
00:21:12: das ist eine Freundin und Journalistenkollegin von mir.
00:21:14: Wir sind zusammen auf die deutsche Journalistenstule gegangen.
00:21:17: Und wir sind beide in sehr kleinen Orten in Bayern aufgewachsen.
00:21:21: Und hatten dementsprechend einfach nicht so eine ganz große Community um uns rum.
00:21:25: Also ich hatte einige Familien, mit denen ich aufgewachsen bin, zumindest Vanessa glaube ich noch mal weniger.
00:21:30: Und wir sind durch unser Studium gegangen, durch unsere Schulzeit.
00:21:35: Ohne dass wir viele gleichaltrige Vietnamesen um uns herum hatten.
00:21:39: Und das war dann für uns ein sehr krasser Moment, als wir dann die andere Personen sozusagen neben uns sitzen hatten.
00:21:45: Und einfach uns über diese ganzen Themen austauschen konnten, also aufwachsen.
00:21:49: So komische Phänomene, die es komischerweise in allen vietnamesischen Familien gibt.
00:21:54: Zum Beispiel, dass sehr viele vietnamesische Familien ihre Fernbedienung in Plastikfolie einwickeln oder so.
00:22:00: Also so random Sachen, wo man nicht so wirklich erklären kann, woher es kommt.
00:22:05: Aber die einfach alle Familien irgendwie gemacht haben.
00:22:08: Also ich muss sagen, wenn ich an dessen Nutzungsverhalten meiner Kinder mit dieser Fernbedienung gescheite,
00:22:14: dann ist es eigentlich eine brillante Idee zu sein. Ich werde das mit nach Hause nehmen.
00:22:17: Genau. Und wir haben uns einfach erstmal privat ausgetauscht und einfach gemerkt,
00:22:22: boah krass, obwohl wir an unterschiedlichen Orten aufgewachsen sind,
00:22:26: haben wir sehr, sehr viele Erfahrungen gemacht, die sehr, sehr ähnlich sind.
00:22:29: Und darüber wollten wir auch einfach reden, weil wir einfach gedacht haben,
00:22:32: okay, den Austauschbedarf haben wahrscheinlich jetzt nicht nur wir beide,
00:22:35: sondern wahrscheinlich auch viele andere, die so aufgewachsen sind wie wir.
00:22:39: Wir haben ja diesen Podcast gestartet.
00:22:41: Das war während der Zeit der Journalisten Schule noch in 2017/18.
00:22:45: In der Zeit waren Podcasts als Massenmedium noch nicht so das Thema wie heute.
00:22:52: Also die ersten großen Häuser, süddeutsche Zeitungen zum Beispiel,
00:22:57: haben dann ein bisschen angefangen, sich in den Markt reinzubewegen.
00:22:59: Aber eigentlich war der Podcastmarkt ein richtiger nerdy Space.
00:23:03: Also es waren Leute, die haben irgendwelche Platten gelötet und Festplatten.
00:23:10: Und man hat sich in Vorurren darüber ausgetauscht, wie man irgendwie einen Server baut
00:23:14: und wie man seinen RSS Feed macht und so weiter.
00:23:18: Also es war eine sehr nerdy Blogsache, ein Internet-Sache.
00:23:22: Ist auch sehr ein männlicher Space auch.
00:23:25: Wir fanden das einfach als Medium total interessant, weil es relativ niedrigschwellig ist,
00:23:31: in dem Podcast zu machen.
00:23:32: Also im Grunde braucht man zwei Handys um sich aufzunehmen,
00:23:36: eine Internetverbindung und vielleicht einen Raum, der nicht so ganz krass halt.
00:23:41: Genau, das sind so die technischen Voraussetzungen, um Podcast zu machen.
00:23:45: Und deswegen haben wir das einfach mal probiert für uns,
00:23:47: weil wir diese Entwicklung im Podcast Game sehr, sehr spannend fanden
00:23:52: und das Thema einfach mal erzählen wollten.
00:23:55: Und das freie Gespräch ist ja auch mal irgendwas Erfrischendes,
00:23:58: dass wir einfach die Leute an unserem Prozess auch teilhaben lassen wollten,
00:24:01: den wir gemeinsam hatten.
00:24:02: Was jetzt in dem Blog so ein bisschen anders ist,
00:24:05: da muss man ja ein Artikel eher schreiben.
00:24:07: Das kann man dann lesen.
00:24:09: Aber ich finde in diesem Zwiegespräch werden auch noch mal ein paar Sachen klar.
00:24:13: Und dass man eben nicht die 100-prozentige Weisheit hat zu dem Thema,
00:24:18: sondern dass man eben im Austausch zueinander ist.
00:24:20: Das ist ja ein Podcast, in dem es ganz viele persönliche Bezüge gibt,
00:24:26: naheliegenderweise.
00:24:27: Ihr habt zum Teil unterschiedliche Gäste gehabt,
00:24:29: aber es kommt auch ganz viel von eurem Leben,
00:24:32: eher Leben von eurem Großwehr hat und da rein.
00:24:34: War das eine schwierige Abwälkung sozusagen, wie viel gebt ich,
00:24:37: Preis von mir oder war das eigentlich klar,
00:24:41: dass ihr da beide mit einer großen Offenheit rangeht?
00:24:43: Wir haben viel darüber gesprochen.
00:24:46: Wir haben ja auch irgendwann viel über unsere Eltern gesprochen
00:24:50: und wie wir aufgewachsen sind.
00:24:52: Wir haben das allerdings erst gemacht,
00:24:54: als wir für uns diesen Prozess schon durchgemacht haben.
00:24:58: Also da haben wir auch schon Einzahl Gespräche mit unseren Eltern
00:25:00: darüber geführt, wie wir aufgewachsen sind,
00:25:03: was vielleicht wir damals nicht so verstanden haben
00:25:06: und haben das dann auch mit unseren Eltern dann diskutiert,
00:25:08: warum, aus welcher Situation sie heraus zum Beispiel
00:25:12: super strecken mit uns in der Schule waren oder so.
00:25:14: Solche Sachen.
00:25:15: Und das heißt, wir haben so einen Refektionsprozess schon gehabt
00:25:17: und konnten ihn deswegen teilen.
00:25:19: Also es gab schon ein paar Sachen, wo wir gesagt haben,
00:25:21: das müssen wir jetzt nicht unbedingt teilen.
00:25:23: Wir haben jetzt wenig über zum Beispiel Dating
00:25:25: oder unser tägliches Privatleben gesprochen.
00:25:28: Also da muss man einfach jeder für sich,
00:25:30: glaube ich, so eine Abwägung machen, so was, was gebe ich Preis?
00:25:35: Was glaube ich, was auch viele andere Menschen bewegt?
00:25:37: So das Thema Kindheit und Aufwachsen ist einfach so ein Thema,
00:25:40: wo wir gedacht haben, da ist auf jeden Fall Austauschbedarf.
00:25:44: Und das ist ja für jeden Anschluss fähig.
00:25:47: Jeder hat ja sozusagen so Erfahrungen,
00:25:50: die dann jeweils sehr unterschiedlich sind,
00:25:52: aber jeder hat prägende Kindheitsmomente.
00:25:54: Was ihr ja auch gemacht habt im Umfeld dieses Podcasts,
00:25:58: das ist ganz viel mit einer Community in Austausch zu treten.
00:26:02: Ihr habt Events organisiert, irgendwie Corona lag,
00:26:05: glaube ich, so mittendrin in der Podcastreihe,
00:26:06: da wird das so ein bisschen unterbrocken.
00:26:08: Das fand ich auch super spannend.
00:26:12: Wir haben die Rückmeldungen von unseren Fans,
00:26:14: waren teilweise sehr, sehr krass.
00:26:17: Also so ellnange E-Mails mit so Stream of Consciousness
00:26:23: einfach unterschreiben, was einen alles dazu irgendwie
00:26:25: eingefallen ist zu bestimmten Episoden,
00:26:28: ganze Lebensgeschichten, wo wir auch teilweise gar nicht so wussten,
00:26:31: okay, wir gehen jetzt damit um.
00:26:33: Was aber sehr, sehr bewegend war immer.
00:26:35: Und wir haben einfach auch gemerkt,
00:26:37: dass dieses Base, den wir uns geschaffen haben,
00:26:39: so in einem Raum mit einer anderen,
00:26:41: wir dwesten Personen über das Thema sprechen,
00:26:43: dass Leute diesen Raum auch gebraucht haben.
00:26:46: Und deswegen haben wir uns schon ziemlich früh überlegt,
00:26:49: dass wir einfach kleine Treffen organisieren.
00:26:50: Das war jetzt überhaupt nichts Krasses.
00:26:52: Also wir haben zum Beispiel gesagt,
00:26:53: ey, wir sind gerade in München,
00:26:55: wir haben eine Picnic-Decke dabei,
00:26:57: jeder bringt was zu essen mit,
00:26:58: und wir treffen uns im Englischen Garten.
00:27:01: Solche Sachen waren das dann einfach.
00:27:03: Wer hast gekommen? Wie viele Menschen sind gekommen?
00:27:05: So 20 Leute?
00:27:06: Ja.
00:27:07: Einfach Leute aus München,
00:27:09: die den Podcast gerne hören,
00:27:10: die Austauschmöglichkeiten gesucht haben.
00:27:13: Und das war dann irgendwie ganz nett.
00:27:15: Und solche Events haben wir einfach öfters gemacht.
00:27:18: Und da kam dann immer wieder neue Menschen dazu,
00:27:21: die einen ...
00:27:23: ... einen Neat hatten, sich auszutauschen.
00:27:26: Wir haben auch Kino-Events gemacht,
00:27:28: wo wir mit Kinos und Filmverleihen zusammen gearbeitet haben,
00:27:32: die irgendwie Filme hatten,
00:27:34: die uns die Gruppe wahrscheinlich interessiert
00:27:36: und hatten dann exklusive Screenings für die.
00:27:38: Das war eigentlich immer alles super nett.
00:27:41: Also es waren einfach Austauschmöglichkeiten,
00:27:42: die wir schaffen wollten im realen Leben.
00:27:45: Ja, also ich finde es deshalb so spannend,
00:27:47: dieses Festival, bei dem wir hier zu Gast sind,
00:27:49: da geht es ja auch um konstruktiven Dialog.
00:27:51: Das ist quasi eine der Überschriften.
00:27:54: Das gelungen rückblickend über die fünf Jahre,
00:27:56: würdet ihr das sagen?
00:27:58: Ihr habt da ja einen Austausch tatsächlich nicht nur untereinander,
00:28:00: sondern in einer Community organisiert.
00:28:03: Ja, ich glaube, dass wir sehr, sehr viel schaffen konnten
00:28:06: mit dem Podcast.
00:28:07: Weil bevor es diesen Podcast gab,
00:28:08: gab es nur eine sehr eindimensionale Blickrichtung
00:28:12: auf Vietnameseen in Deutschland.
00:28:14: Also das waren dann irgendwie sehr, sehr stereotype Dinge.
00:28:17: Ja, die Kinder sind gut in der Schule.
00:28:19: Früher gab es mal die Zigaretten-Mafia.
00:28:23: Solche Sachen.
00:28:25: Vielleicht der Blumenladen oder der Asia im Besom die Ecke.
00:28:29: Genau, also es gab nur sehr, sehr eindimensionale,
00:28:32: ein bisschen klischeehafte Blick auf
00:28:35: vietnamesische Menschen hier in Deutschland.
00:28:38: Da konnten wir einfach mit dem Podcast
00:28:40: so ein bisschen diesem Dialog öffnen.
00:28:42: Auch für die gesamte deutsche Gesellschaft.
00:28:43: Und das war uns auch sehr wichtig,
00:28:44: dass wir einfach darstellen,
00:28:46: dass die Gruppe sehr divers ist.
00:28:48: Ist es überhaupt eine Gruppe?
00:28:51: Dass es einfach sehr viele Menschen
00:28:53: mit sehr unterschiedlichen Biografien
00:28:55: und sehr unterschiedlichen Einstellungen
00:28:57: in dieser Gruppe gibt.
00:28:59: Und ja, ich glaube, deswegen haben wir nachhaltig
00:29:01: schon einiges geschaffen mit dem Podcast.
00:29:04: Gab es da auch Reaktionen quasi über so eine,
00:29:09: wenn man mal annimmt,
00:29:10: das ist eine Community über die Community hinaus.
00:29:12: Also gab es Menschen, die gesagt haben,
00:29:13: wow, also so habe ich jetzt noch nicht
00:29:16: auf Menschen geschaut, die so eine Geschichte haben.
00:29:20: Also ziemlich viel.
00:29:22: Also ich glaube, viele, zum Beispiel die einfachen
00:29:25: vietnamesischen Kindheitsfreien,
00:29:27: zum Beispiel hatten in der Jugend,
00:29:29: haben dann geschrieben, boah krass,
00:29:30: ja, ich habe das mal mitbekommen,
00:29:32: wenn ich irgendwie beim Essen war
00:29:33: und beim Spielen war bei der Familie.
00:29:35: Und das war dann cool,
00:29:36: das dann auch einordnen zu können,
00:29:37: dank dem Podcast.
00:29:39: Und tatsächlich sind ja auch andere Podcasts entstanden,
00:29:43: die uns zugegeben haben,
00:29:44: dass sie uns kopiert haben,
00:29:46: nur für eine andere Community.
00:29:47: Also zum Beispiel die kanakische Welle,
00:29:50: Malcolm O'Harnwell und Marcel Abourakia,
00:29:52: die haben ja auch über so palästinensisch-deutsche
00:29:55: Perspektiven gesprochen.
00:29:56: Und Malcolm und Marcel haben den Podcast gestartet,
00:30:00: weil sie uns gehört haben und gedacht haben,
00:30:02: boah, so was für uns, ist doch nicht so schlecht.
00:30:05: Also ihr seid das Original,
00:30:06: die anderen sind eigentlich nur Kopien.
00:30:07: Ja, das kann, ja, ja.
00:30:10: Also jemand wie Frank Yang, hat ja schon sehr jung,
00:30:14: sehr, nee, sehr jung,
00:30:16: sehr lange schon ein Podcast über
00:30:18: migrantische Perspektiven in Deutschland gemacht,
00:30:21: aber das war dann eben ein Interview mit einer Person,
00:30:24: aber dass man sich praktisch
00:30:25: mit einer Community spezifisch beschäftigt.
00:30:27: Ich glaube, da waren wir schon relativ früh in Deutschland.
00:30:29: Also ich kenne sonst keinen anderen Podcast,
00:30:31: der das früher gemacht hätte als wir.
00:30:33: Ja, das war ja auch tatsächlich in so einer,
00:30:35: wie du eben beschrieben hast,
00:30:36: in so einer Pionierphase der Podcasts.
00:30:39: Eine Folge, die ich ganz bewegend fand,
00:30:42: ist die Folge, die sich mit Rostock-Lichtenhagen beschäftigt.
00:30:46: Ein Progrom 92,
00:30:49: eben in diesem Stadtteil von Rostock,
00:30:51: vielleicht kennen ältere Menschen
00:30:54: noch diese Bilder von diesem Sonnenblumenhaus,
00:30:56: Mosaik-Fassade,
00:30:58: wo Übergriffe über Tage hinweg stattfanden,
00:31:01: auch auf ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter.
00:31:06: Wie waren die Reaktionen auf diese Folge?
00:31:10: Also wir sind ja eine Generation, die danach gekommen ist.
00:31:14: Also Vanessa war zu der Zeit schon geboren, glaube ich.
00:31:18: Ich noch nicht, aber das war so ein Ereignis,
00:31:21: dass sehr krass auf die vietnamesische Community ausgestrahlt hat.
00:31:25: Man hat nichts so drüber gesprochen.
00:31:26: Die Eltern wollten ein bisschen voranhalten.
00:31:29: Aber man hat einfach gemerkt,
00:31:31: okay, diese Angst um die Sicherheit der Familie
00:31:36: war dann einfach in dieser Zeit sehr, sehr hoch.
00:31:39: Und deswegen wollten wir einfach mal
00:31:41: als nächste Generation darauf gucken,
00:31:44: wie es uns bewegt hat, was es mit uns gemacht hat, aber auch,
00:31:48: weil es ist ja in Rostock genauso,
00:31:50: die vietnamesischen Vertragsarbeiter,
00:31:53: die das zu der Zeit erlebt haben,
00:31:55: wollen eigentlich gar nichts mehr damit zu tun haben.
00:31:57: Die sagen, das war damals, es war schlimm, ja,
00:32:00: aber es ist jetzt auch schon ein paar Jahre her.
00:32:03: Lass uns doch mal über schönere Dinge reden.
00:32:05: Und dann haben wir eine jüngere Generation,
00:32:07: also unsere Generation, die eben geboren wurde,
00:32:10: oder zu der Zeit erst ein paar Jahre alt war,
00:32:12: die das jetzt nicht mehr so präsent hatten,
00:32:14: die darüber reden wollen,
00:32:16: die auch darüber reden wollen,
00:32:18: was ihre Stadt eigentlich ist, also was macht Rostock aus?
00:32:22: Ist unsere Stadt rassistisch oder nicht?
00:32:24: So, wie wirkt es sich auch auf unser tägliches Leben aus?
00:32:29: Und da gibt es einfach sehr, sehr viel Dialog,
00:32:33: so Bedarf an Dialog
00:32:36: und eine Generation, die es teilweise
00:32:39: sehr, sehr krass von sich abstößt.
00:32:41: Und das haben wir versucht,
00:32:42: ein bisschen in der Folge zu überwinden,
00:32:44: ob uns das gelungen ist.
00:32:46: So halb, würde ich sagen,
00:32:48: also es gibt einige, die jetzt darüber reden
00:32:50: oder zumindest sich ein bisschen öffnen,
00:32:52: aber diese Abwehrreaktion war sehr krass da,
00:32:55: was wir versucht haben, mit der älteren Generation zu sprechen.
00:32:58: Was uns auch noch wichtig war, in der Folge zu betonen,
00:33:01: ist, dass diese erste Aggression in Rostock-Lichtenhagen
00:33:07: nicht nur den, überhaupt nicht den Wirt-Deutschen gegenüber war,
00:33:12: sondern es waren rassistische Einstellungen gegenüber Romnia,
00:33:19: die von den Behörden total im Stich gelassen wurden,
00:33:22: sondern die da kampiert haben, ohne irgendwelche sanitären Anlagen,
00:33:26: ohne irgendwelche Art von Versorgung,
00:33:28: die einfach unter schrecklichen Bedingungen
00:33:29: dort vor dieser Ausländerbehörde kampieren mussten
00:33:34: und gegen die richtete sich die Aggression.
00:33:36: Die wurden zum Glück evakuiert,
00:33:38: bevor ihnen was passiert ist.
00:33:40: Und deswegen hat das dann die Vietnamesen sozusagen getroffen.
00:33:42: Aber das war uns auch noch mal wichtig zu betonen,
00:33:44: dass im Zuge von Rostock-Lichtenhagen
00:33:46: in der Medienrezeption immer über die Vietnamesen gesprochen wurde,
00:33:52: aber nicht über die Roma.
00:33:54: Und das fanden wir sehr schief.
00:33:56: Deswegen wollten wir den Aspekt auch noch in die Folge mit reinbringen.
00:33:58: Das war uns wichtig.
00:33:59: Das stimmt. In der Berichterstattung darüber taucht das kaum auf.
00:34:02: Genau.
00:34:04: Große Frage, aber ich bin sehr auf deine Einschätzung gespannt.
00:34:07: Wenn man versucht, dieses Deutschland
00:34:09: Anfang der 90er in Bezug auf konstruktiven Dialog mit heute zu vergleichen,
00:34:14: wie hat sich die Gesellschaft entwickelt?
00:34:16: Hat sich das eher auseinander entwickelt,
00:34:18: gelingt es eher,
00:34:20: öfter in konstruktiven Dialog zu geraten?
00:34:22: Ich glaube, ich für mich,
00:34:24: ich teile das auf in den Medien- und Online-Dialog
00:34:30: und in meinen täglichen Dialog mit Menschen.
00:34:32: Also, wie gesagt, ich bin ja in Bayern geboren und aufgeraten.
00:34:36: Meine Freunde sind eher konservativ.
00:34:40: Also, viel konservativer als ich.
00:34:42: Wir haben komplett andere Lebensrealitäten.
00:34:44: Wählen auch andere Parteien.
00:34:46: Aber ich habe nicht das Gefühl,
00:34:50: dass es irgendeine Person in meiner Schulzeit gibt.
00:34:52: Vielleicht die zwei Nazis.
00:34:54: Aber die mag keiner.
00:34:56: Aber dass es eigentlich kaum Personen in meiner Schulzeit gibt,
00:35:00: wo ich sagen würde, mit der kann ich nicht reden,
00:35:02: mit der kann ich mich nicht austauschen.
00:35:04: Es gibt auch genug Studien hier in Deutschland,
00:35:06: wo es eben um Zersplitterung der Gesellschaft geht.
00:35:08: Gibt es eine Zersplitterung der Gesellschaft in Deutschland?
00:35:10: Oder so ähnlich.
00:35:12: Es gibt genug Studien, die sagen,
00:35:14: dieser Grad der Zersplitterung in Deutschland
00:35:18: ist nicht so hoch wie in anderen Ländern in Europa.
00:35:22: Also, der Zusammenhalt in der Gesellschaft ist immer noch da.
00:35:26: Er ist recht groß.
00:35:28: Also, die Menschen sagen trotzdem,
00:35:30: klar, andere Lebensrealität als ich,
00:35:32: ich habe einen Zunbierchen trinken.
00:35:34: Das nämlich so war.
00:35:36: Und dann nehme ich die Medien und online Welt wahr.
00:35:38: Und da ist es teilweise sehr, sehr fragmentiert.
00:35:42: Und es sind weniger Leute, die sehr, sehr laut schreien,
00:35:44: denen sehr, sehr viel Aufmerksamkeit gegeben wird.
00:35:48: Oder wenn man zum Beispiel über jetzt Politik in Deutschland berichtet,
00:35:52: und es zum Beispiel um das Heizungsgesetz geht.
00:35:54: Ich glaube, der durchschnittliche Nachrichtenkonsument,
00:35:56: weiß dann, es gab irgendwie Beef zwischen Habeck und Lindner,
00:36:00: und da ist jetzt am Ende gar nicht was in dem Heizungsgesetz drin steht.
00:36:03: Und das finde ich sehr, sehr bedenklich.
00:36:05: Das ist so eine Sache, die mir ein bisschen Sorgen macht.
00:36:08: Ja. Also etwas Tröstliches ist,
00:36:12: im persönlichen Nahbereich ist es nicht so.
00:36:14: Da gibt es Möglichkeiten miteinander zu reden.
00:36:16: Wahrscheinlich würden das ganz viele Menschen unterschreiben.
00:36:19: Und zugleich ist das große Bild dann doch ein bisschen ein schwieriges.
00:36:24: Was können Medien leisten, um diesen Dialog zu organisieren?
00:36:29: Und ich frage das auch, weil wir so eine, ja, eine Fragmentierung,
00:36:32: wir reden ja jetzt über ganz spezifische Formate,
00:36:34: wir reden über Podcasts, die in Zegment der Gesellschaft erreicht,
00:36:38: was vielleicht ihr dem so ein bisschen, sozusagen, tief drin ist.
00:36:43: Also ich als Medienschaffende sage immer, ich muss nicht über jedes Stöckchen springen,
00:36:46: was online da ist.
00:36:47: Das ist ganz wichtig, weil es einfach so, ja klar, Alice Weide sagt irgendwas,
00:36:51: aber muss ich darüber berichten,
00:36:54: hat es irgendeine Relevanz für den politischen Prozess
00:36:59: oder für das alltägliche Leben meiner Hörer,
00:37:01: höh es wahrscheinlich nicht.
00:37:03: Deswegen lasse ich es dann einfach.
00:37:05: Oder wenn zum Beispiel Friedrich Merz wieder irgendwas überahme Menschen sagt oder so.
00:37:08: Keine Ahnung.
00:37:09: Muss ich nicht machen, so das bringt überhaupt nichts für den politischen Dialog.
00:37:14: Ich will lieber darüber sprechen,
00:37:15: was passiert denn eigentlich im politischen Prozess in Deutschland?
00:37:18: Also welche Gesetze werden gerade beschlossen?
00:37:20: Was hat das für eine Relevanz für meine Zuhörerinnen und Zuhörer?
00:37:23: In ihrem alltäglichen Leben.
00:37:25: Was werden zum Beispiel zum Beispiel beim Heizungsgesetz,
00:37:27: die meisten von meinen Hörern haben wahrscheinlich gar keine Wohnung,
00:37:30: deswegen betrifft sie das gar nicht.
00:37:32: Aber wie sieht es denn aus mit Fernwärme dann?
00:37:34: Also was müssen die Städte machen?
00:37:36: Bei den Eltern.
00:37:38: Wer muss sich irgendwann eine klimaneutrale Heizung kaufen und wer nicht?
00:37:42: Also darüber will ich dann lieber sprechen.
00:37:44: Das ist dann für mich ein bisschen konstruktiver.
00:37:46: Da geht es dann vielmehr darum,
00:37:47: was Politik mit dem alltäglichen Leben zu tun hat,
00:37:49: als über irgendwelche Kulturdebatten.
00:37:52: Wir haben eben über dieses eigenartige Haio Friedrichs Zitat gesprochen.
00:37:56: Du hast gesagt, das haben wir in der Journalistenschule
00:37:58: hoch und runter diskutiert.
00:38:00: Mit welchem Zitat willst du an den Journalistenschulen diskutiert werden?
00:38:05: Was willst du sozusagen?
00:38:07: Von denen, von denen du ja biografisch gar nicht weit weg bist,
00:38:10: die jetzt sozusagen da irgendwie eine Ausbildung machen,
00:38:12: die sich entschieden haben.
00:38:13: Ich wollte auch gerade sagen,
00:38:14: so lange ist meine Journalistenschulzeit jetzt nicht so.
00:38:16: Und deshalb ist es so spannend.
00:38:19: Ich glaube, was ich auch schon in Kursen immer den Leuten mitgebe,
00:38:25: die bei mir jetzt in Podcastkurse oder Nachrichtenkurse gehen ist,
00:38:29: man muss dann also vor allem das Handwerk beherrschen.
00:38:32: Es geht einfach darum,
00:38:33: der journalistische Handwerk zu beherrschen.
00:38:35: Weil am Ende des Tages machen wir ein Job,
00:38:38: wo es handwerkliche Regeln gibt, die wir trainieren können,
00:38:42: wo es dann darum geht, Dinge verständlich zu machen und zu erklären
00:38:46: und einfach fleißig zu sein.
00:38:48: Also ich glaube, viele im Journalismus haben auch so eine Egosache,
00:38:51: dass sie versuchen, im Journalismus sich einen Namen zu machen oder so.
00:38:54: Das ist mir ja gar nicht so wichtig.
00:38:56: Also es geht wirklich darum, einfach gute Arbeit zu machen.
00:38:59: Gute Arbeit leisten.
00:39:01: Herzlichen Dank.
00:39:03: Ich habe jede Menge mitgenommen aus diesem Podcast.
00:39:05: Gute Arbeit leisten, nicht über jede Stöckchen springen.
00:39:08: Und man kann Fernbedienungen auch in Plastikfolie einpacken,
00:39:11: um sie zu schützen.
00:39:13: Danke für den Austausch.
00:39:15: Danke für das Gespräch.
00:39:16: Danke allen, die zugehört haben.
00:39:18: Und lass uns sozusagen weiter daran arbeiten,
00:39:21: an diesem konstruktiven Dialog.
00:39:23: Danke fürs Gespräch.
00:39:26: [Musik]
00:39:28: (Dynamische Musik)
00:39:29: [Musik]
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