Robert Misik und der Geist des roten Wiens | 03 Zukunft gerecht Talk
Shownotes
Umgeben von einer aktivistisch geprägten Hippie-Kultur ganz im Geiste des roten Wiens, setzte sich Robert Misik bereits in seiner Jugend für mehr soziale Gerechtigkeit in seiner Heimatstadt Wien ein. Im Interview mit Christian Krell erzählt er von seiner frühen Laufbahn als Redakteur des Zentralorgans der Sozialdemokratischen Partei Österreichs und wie er die gesellschaftspolitischen Veränderung in Wien um die Jahrhundertwende erlebt hat. Dabei geht er auch auf den Bedeutungsverlust der Sozialdemokratie in Europa ein und wagt einen Blick in die Zukunft der Sozialdemokratie Österreichs.
Gast: Robert Misik, Moderation: Christian Krell
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00:00:00: Ja, herzlich willkommen zum Zukunftgerecht-Podcast der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mein Name ist
00:00:10: Christian Krell. Ich darf diesen Podcast für die Friedrich-Ebert-Stiftung moderieren. Und
00:00:14: der Titel unserer Podcastreihe ist "Zukunftgerecht", aber der heimliche Arbeitstitel, den wir so intern
00:00:21: haben, der heißt "Unterfreunden". Wir wollen Unterfreunden reden, offen, ehrlich, einander
00:00:26: zugewandt, auch kritisch, aber immer aneinander interessiert. Das ist das Ziel von unserem
00:00:31: Gespräch und wir wollen über Gerechtigkeit reden mit Menschen, die sich für Gerechtigkeit engagieren.
00:00:36: Wir wollen rausfinden, was sie antreibt, sich für Gerechtigkeit zu engagieren und wie sie das tun.
00:00:42: Und ich freue mich außerordentlich, das wird es heute mit einem, wie ich finde, super spannenden
00:00:46: Menschen tun mit Robert Miesig. Herzlich willkommen, Robert. Schön, dass du dabei bist.
00:00:51: Danke und auch schönen Tag, Christian, dir. Ja, also Robert, du bist einer der sozusagen
00:00:59: bekanntesten Intellektuellen der politischen Linken im deutschsprachigen Raum, hast eine ganze Reihe
00:01:04: von Stationen in deiner Berufsbiografie hinter dir, zahlreiche Bücher veröffentlicht, dafür zahlreiche
00:01:12: Preise erhalten. Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit dir. Und in der Tat beginnen wir in der Regel
00:01:18: unsere Gäste nach einem besonderen Ort zu fragen. Einem Ort der Gerechtigkeit, so haben wir das mal
00:01:24: genannt in unseren Überlegungen, ein Ort, der vielleicht irgendwie prägend war, wo es vielleicht
00:01:29: eine besonders krasse Ungerechtigkeitserfahrung gab, die man mal miterlebt hat, die einen dazu
00:01:34: motiviert hat, sich besonders zu engagieren. Oder vielleicht auch ein Ort, an dem man sich zum
00:01:39: ersten Mal wirklich leidenschaftlich für Gerechtigkeit engagiert hat. Gibt es so ein Ort bei dir,
00:01:45: der dir da in den Sinn kommt? Wenn es ein bisschen sozusagen quasi um die biografische Prägung geht
00:01:52: und auch um deren Zufälligkeiten, das muss man ja auch dazu sagen, das spielt ja immer rein, dann ist
00:01:58: so etwas vielleicht die städtische Bücherei in der Versanggasse, für die die im Wien nicht kennen.
00:02:05: Versanggasse ist eine Gasse im Friedenbezirk und die städtischen Büchereien sind eigentlich
00:02:11: öffentliche Bibliotheken, aber so ein bisschen mit dem Geist des roten Wien, also eigentlich
00:02:17: früher Arbeiterbibliotheken, wo in jedem Stadtteil die es eben gegeben hat. Habe ich mir immer Bücher
00:02:22: ausgeliehen und so mit 15, 14, 15 habe ich da gefunden von Ernst Fischer, einen legendären
00:02:31: österreichischen Kommunisten, eigentlich der Begründer des Euro-Kommunismus, fast das Buch,
00:02:36: was Marx wirklich sagte, was ich sehr fantastisch fand. Ich meine, es ist schon mal eine,
00:02:43: wahrscheinlich nicht so zufällig, dass ich diesen, oder es ist wahrscheinlich schon irgendwie irre,
00:02:50: dass man mit 14 so ein Buch daraus sieht oder mit 15. Das ganze irre ist es auch wieder nicht,
00:02:56: weil ein anderer Ort war irgendwie meine Schule, das war das Gymnasium auch im Dritten Bezirk,
00:03:03: das schon ein bisschen geprägt war von linken Lehrern, die aus der 68er Generation da reingekommen
00:03:09: sind. Das war schon prägend für mich. Und ich meine, ich bin ja, dann bin ich 66 geboren,
00:03:17: also wann kam ich in diese Schule 76, das heißt diese ganzen 68er Lehrer, die dann irgendwie
00:03:23: mit 22 mit dem Studium fertig waren, sind da 73, 74 wahrscheinlich in die Schule reingekommen.
00:03:28: Das heißt sie waren noch nicht frustriert und noch energetisch und das war nicht unwichtig
00:03:35: für mich. Das hat sich ausgewirkt auf dich. Ja, voll, also ganz sicher hat sich es ausgewirkt,
00:03:41: weil ich habe bis heute mit diesen Lehrern und Lehrern in Kontakt und wie wir davon haben
00:03:47: aufgehört, Lehrer zu sein, also nicht nur weil sie in Rente gingen, sondern auch weil sie
00:03:50: noch vielleicht nach 10 Jahren was anderes gemacht haben. Und ja, das hat schon mal sehr prägend.
00:03:56: Und das scheint ja so, also dieses Buch da über den Maxismus in der Stadtbücherei in
00:04:02: der Fasarnengasse, das scheint ja Spuren hinterlassen zu haben. Ich habe gelesen,
00:04:07: du bist mit 17 eingetreten in die Gruppe revolutionärer Maxisten, also wenige Jahre nach dieser
00:04:12: Lektüre hat es dich denn so gepackt, dass du da sozusagen einen anderen Ort gesucht hast.
00:04:16: Na ja, ich meine sozusagen, irgendwie beschleunigt sich ja das Leben eines jungen Menschen irgendwie
00:04:23: so mit 14, 15, irgendwie hört man auf ein Kind zu sein und dann will man die Welt entdecken.
00:04:28: Und da gab es dann natürlich viele Stationen. Es war ja auch die Zeit, wir reden damals
00:04:32: von da 81, es war eine Zeit von Jugendrevolten, es war eine Zeit der beginnenden Alternativkultur.
00:04:40: In Österreich gab es die Besetzung da Arena in den 70er Jahren schon. In Deutschland gab es die
00:04:49: Hausbesetzer-Bewegung, es gab ein bisschen spontanste Szene. Es gab auch eine gewisse
00:04:53: radikalisierte Jugendszene in Wien, also radikalisiert, nicht sehr radikalisiert, aber immerhin
00:05:00: Demonstrationen, illegale Demonstrationen, wo dann Scheiben zu Bruch gegangen sind,
00:05:05: was man in Wien nicht gekannt hat und irgendwelche, und die großen Zeitungen der Kurier hatten das
00:05:11: auf dem Titelblatt, was für ein Horror in unserer Stadt. Also das war alles so 81, auch die ersten
00:05:18: Hausbesetzungen und die war halt wofzend. Ein bisschen Hippie-Kultur und auch gemischt mit einer
00:05:25: kulturellen Avant-Garde-Kultur, künstlerischen, alt-Avant-Garde-Kultur dieser Zeit. Es gab auch
00:05:32: das Museum des 20. Jahrhunderts, wie wir hier gesagt haben, das 20. Haus, wo die avanciertesten
00:05:38: Kunstwörter der Zeit präsentiert worden sind. Also all das zusammen war gewissermaßen der Humus
00:05:45: oder die Brutplätze, in die ich dahineingeraten bin, dazu gehörige Kneipen und so weiter und
00:05:50: so fort. Und zu diesem Zeitpunkt habe ich auch die ersten Kontakte. Es ist ein großes Wort zur
00:05:56: Gruppe Revolutionäre Marxisten, was eine trotzkistische K-Gruppe war. Also K-Gruppe klingt so
00:06:01: retrospectiv, so militärisch irgendwie. Das war auch wie in der Ausgabe einer K-Gruppe,
00:06:08: ist auch ein bisschen lässig und ein bisschen schlampig. Und da habe ich die ersten Menschen
00:06:14: kennengelernt, die mich sehr beeindruckt haben. Also junge Radikale, die hießen Rainer Bauböck und
00:06:22: Rhein-Mont-Löw. Es sind alles Leute, die heute im gesellschaftlichen Leben und im wissenschaftlichen
00:06:28: Leben dieses Landes ganz zentrale Namen sind. Also wenn das in Österreich weit wird,
00:06:35: jeder wissen wer die sind. Und ja, und das war dann prägend und ja, dann bin ich 83 dann eingetreten.
00:06:41: War auch nur eine Lebensphase also von ein paar Jahren. Was waren da Themen, die ihr diskutiert
00:06:47: habt? Was waren Fragen, die euch bewegt haben? Worum gingen sie in den Gesprächen, die ihr geführt
00:06:52: habt? Naja, wie soll ich sagen, es war erstens mal noch diese Befreiungsversprechen, dass irgendwie
00:07:00: da war. Also aus der Geschichte, aus dem Marxismus, aus dem Roten Wien, aber auch aus der Gegenkultur,
00:07:09: der 70er Jahre und 60er Jahre, was sie ganz simpel zu dürfen, so setzen wie die Emanzipation des
00:07:16: Individuums und die Freiheit und die radikale Freiheit und die Talententwicklung und weg mit
00:07:21: den Konventionen. Das waren die Grundhaltungen, sagen wir mal so, die uns da mit 15, 16 geprägt
00:07:30: haben. Ein bisschen Hypikultur, ein bisschen besetzen auch von Grünflächen in Wien, der
00:07:35: Burggarten. Es gab sozusagen eine Burggartenbewegung, auch ein bisschen absurd. Also damals war es
00:07:40: verboten, im Roten Wien, also im sozialdemokratisch geführten Wien, sich im Burggarten in den
00:07:45: Wiese zu setzen und jugendliche Hypikultur haben beschlossen, sie wollen in der Wiese sitzen,
00:07:52: was normalerweise eigentlich nicht für große Konflikte sorgen sollte. Aber die Polizei wurde
00:07:57: dann den Jugendlichen auf dem Hals gehälzt und wir wurden aus dem Ding rausgeprügelt und
00:08:02: dann war die Sozialdemokratie wieder irgendwie geschockt. Wir schlagen jetzt Kinder und dann
00:08:07: kam der Startrat und hat mit uns diskutiert. Also das war dann sozusagen schon auch wiederum
00:08:11: das freundliche Gesicht des Roten Wien. Also man hat dann nicht einfach nur die Polizei geschickt,
00:08:14: sondern dann auch irgendwie versucht einen Konsens herzustellen. Der Startrat war später dann
00:08:19: ein ganz sehr guter Freund von mir. Es sind ja auch die Dinge, die dann manchmal so sich verinnern.
00:08:26: Das waren diese Themen. Also dann, wenn du dann ein bisschen älter wirst und wenn du dann sozusagen
00:08:33: in diese K-Gruppen und linke Szene hineinkommst, dann diskutierst du heute irgendwie, es waren
00:08:38: weniger aktuelle Dinge, nämlich ob das 1922 die Entscheidung der kommentären richtig oder
00:08:45: falsch war. Also dieses komische Nachspielen historischer Geschehnisse und das Anziehen von
00:08:52: irgendwelchen, wie soll ich sagen, Verkleidungen. Wenn ja schon die Bolschewicke verkleidet,
00:08:58: das französische Revolutionäre, so haben wir uns das Bolschewicke verkleidet. Geistig, aber fast
00:09:04: auch ein bisschen optisch. Das waren schon die Themen auch. Naja, und die Aktualitäten. Sozusagen
00:09:12: Sozialabbau, Kampf für Ausbau des Sozialstaats, Aufrüstung des österreichischen Bundesherrs
00:09:19: aus heutiger Sicht alles so lächerlich. Also wir haben Eckabundesherr und wir haben keine Abfangjäger
00:09:25: und die, die wir haben, können nicht fliegen. Aber man hat halt irgendwie acht gekauft und
00:09:29: dagegen haben wir demonstriert. Ja, dann gab es sozusagen Demonstrationen gegen den Opernball.
00:09:33: Opernballdemonstrationen, also gegen die Reichen und die Feste der Reichen und der Eliten, der globalen
00:09:39: Eliten, da kam ja auch Franz Josef Strauß nach Wien. Das war dann ein bisschen später, glaube ich.
00:09:43: Also das müssen wir dann schon Ende der 80er Jahre. Und dann war ab 86 natürlich die große
00:09:49: Thema Waldheim. Kurz Waldheim, ja. Wenn man so weitergeht, also wir sind jetzt Mitte der 80er
00:09:57: Jahre. Wir haben Freiheitsversprechen, die irgendwie eine Rolle spielen und und Marx inspiriert es
00:10:04: vielleicht irgendwie ideengeschichtlich. Und dann kommt ja Ende der 80er diese Zeitenwende,
00:10:09: ja, der Zusammenbruch des Ostblocks und damit passiert dann auch ideengeschichtlich im Westen
00:10:15: ganz viel. Dieser Marx ist plötzlich irgendwie weg. Auch an Universitäten, wo es früher ernsthafte
00:10:21: renommierte Marxforschung gab, ist er zumindest im deutschsprachigen Raum nicht mehr populär.
00:10:27: Wie hast du das erlebt, diesen Umbruch? Naja, jetzt sind wir sehr schnell vorwärts gegangen. Also
00:10:33: persönlich war es ja so, ich bin dann Journalist geworden. Ich fand sozusagen die politische
00:10:38: Publizistik im Sinne des politisch engagierten Journalisten und Autoren immer das Lebensziel
00:10:44: logischerweise. Ich meine, ich habe sozusagen beim Zwischen dem Schreiben meines Leitartikels und
00:10:48: dem Schreiben meines Flugplatz für mich keinen großen Unterschied gemacht. Nämlich in beide
00:10:53: Richtungen, nämlich einerseits der Leitartikels soll politisch sein, aber das Flugwirt auch
00:10:57: literarisch. Also so, ich kann mehr erinnern, wie die USA Libyen mit dem bombardiert haben,
00:11:03: aber irgendeinen Flugplatz geschrieben ist, aber ich glaube ich sehr gut. Also so, nämlich auch,
00:11:06: dass man sich ein sprachliches Ziel setzt, ja, nicht nur in inhaltlichen. Aber gut. Und mein Ziel war
00:11:13: damals, auch weil ich jemand kannte, der sozusagen, wie ich sehr, sehr so ein bisschen ein Vorbild war,
00:11:19: außenpolitischer Redakteur oder sogar außenpolitischer Redaktor, so erleiterter
00:11:23: der Arbeit der Zeitung zu werden. Was ist die Arbeit der Zeitung, weil es zentral
00:11:26: irgendwann der Sozialdemokratie ist. '88/'89 bin ich dann Redakteur dieser Zeitung geworden und
00:11:31: bin tatsächlich mit '91 glaube ich oder '92, nein, '91, '90 bin ich außenpolitischer
00:11:39: Redakteur geworden. Damals war ich 24, das heißt ich hab mein Lebensziel mit 24 erreicht gehabt.
00:11:43: Und mit 26 war ich schon wieder hinter mir, weil die Zeitung dann eingestellt wurde. Das heißt,
00:11:50: mit 26 konnte ich mich ja wissemassen noch erreichen, das Lebensziel ins Freie bewegen.
00:11:58: Naja, und da ging ich dann, ich ging dann nach dieser Einstellung dieser Zeitung nach Berlin und war
00:12:04: dann Korrespondent des Profils da. Und das, was du jetzt gerade schilderst, hab ich mehr oder
00:12:09: weniger diese 90er Jahre und diese geistige Veränderung der 90er Jahre, wo wir alle ein
00:12:14: bisschen neoliberal wurden, wenn man das so will, ja, und auch irgendwie so die
00:12:19: Kostümierung, die sozialistische Kostümierung, die ja sozusagen mit
00:12:22: Kostümen der 20er und 30er Jahre operierte, die erschien uns plötzlich selber,
00:12:28: verstaubt und ich würde sogar sagen, sie erschien uns damals zu, verstaubt. Also irgendwie sind wir
00:12:35: selber in dieses Fahrwasser eines linksliberalen Mainstreams, Kinder in
00:12:46: schöner Art, sagen wir mal so, ja, Washington Consensus, Kinder und so weiter und so fort.
00:12:50: In dieses Fahrwasser sind wir ja schon alle geraten, ich auch ein bisschen, allerdings nicht sehr lange.
00:12:57: Und das waren die sozusagen die frühen 90er Jahre und da hatte man tatsächlich das Gefühl,
00:13:04: das war also Consensus, dass all das, was man mit den letzten 20, 30 Jahren verbracht hat,
00:13:09: generational, also sozusagen die Generation und ich halt nur zehn Jahre oder so, dass da jetzt
00:13:14: irgendwie die Zeit darüber hinweggegangen ist und das jetzt eine neue Epoche anbricht.
00:13:21: Und ein bisschen ist da dieses, dass man das alles wegräumt, wie sozusagen Kinderspielzeug oder
00:13:27: irgendwie Gadgets aus der Vergangenheit, die man nicht mehr braucht. Das war diese Haltung,
00:13:33: die sich durchgesetzt hat und die hat sich ja dann auch diskursiv durchgesetzt, so sehr,
00:13:37: dass sie mir dann irgendwann mal so auf den Nerven gegangen ist, dass sie dann dagegen angeschrieben hat.
00:13:41: Du hast dich damit ja intensiv befasst, du hast eben Clinton erwähnt, du hast über Blair
00:13:47: ein Buch geschrieben, in den Blair Effekt gesucht und sagen, das war ja, wenn man auch die Sozialdemokratie
00:13:54: schaut zugleich auch eine hoffnungsvolle Zeit. Es gab überall Wahlgewinne und zugleich hat man den
00:13:59: Eindruck so richtig, geht es auch nicht politisch voran. Ja, vor allem retrospektiv kann man das
00:14:05: kaum mehr begreifen. Also wenn ich jetzt mit jungen Sozialdemokraten rede, ist ja sozusagen Blair,
00:14:09: das ist ja sozusagen nur eine Erdung gewissermaßen, nur eine Sackgasse, nur eine Geschichte,
00:14:15: von der man sich distanziert, weil die Leute natürlich die emotionale Erfahrung nicht gemacht
00:14:20: haben. Also sozusagen die, ich mein '97, ich glaube '97 weiß, wie Blair gewonnen hat, haben hunderttausende
00:14:31: junge Leute, junge Linke auf den Straßen von London getanzt. Also emotional war das so, wie wenn
00:14:39: Bernie Sanders die Wahl gewinnen würde. Also jetzt und man sich vorstellt, wer da jetzt tanzen
00:14:46: würde. So war das auch bei Blair. Und das Versprechen war halt sozusagen Sozialismus ohne seine
00:14:57: Verknöcherungen. Also auch ohne diese altmodisch-sozialistischen Parteiverknöcherungen, also eine
00:15:03: entstaubte Sozialdemokratie, das war ja auch mit das Versprechen. Was man sich damit eingehandelt
00:15:11: hat, war halt auch eine Distanzierung von den eigenen Errungenschaften von sozialstaatlicher
00:15:17: Regulierung und so weiter und so fort. Das war halt, wie man jetzt retrospectiv sehen muss,
00:15:23: das Problem, also neben anderen Problemen. Außerdem war Blair ein charismatischer Mensch. Also ich
00:15:29: habe ihn ja einmal interviewt und nicht saßen da irgendwie, weiß was ich, eine Stunde oder
00:15:36: einen halben Downing Street 10, wenn er einem der angeschaut hat und diskutiert hat mit seiner
00:15:43: Wachheit und du stößt der Frage, die kritisch ist und der antizipiert sofort und wendet
00:15:48: ein und wendet so ein, dass er einen wirklich sozusagen packen will. Das war schon ein
00:15:57: hochintelligenter und packender Mensch. Also wa, ist er wahrscheinlich heute noch, aber
00:16:01: heute ist er halt Rentner oder so irgendwas. Genau im Ruhestand. Was du beschreibst, da kann
00:16:09: man ja durchaus Bezüge herstellen zu dem, was du eben erzählt hast, individuelle Freiheit.
00:16:14: Das war sozusagen das Thema, was du Anfang der 80er in Wien beschrieben hast und diese
00:16:20: Blair Erzählung und diese sozialdemokratische Erzählung in den 90er Jahren, das hatte ja
00:16:25: auch viel von Freiheit, ja raus aus diesen Verknöcherungen, wie du es eben beschrieben
00:16:29: hast. Ganz anders gewendet, ähnliche Motive aber. Ja und ich meine sozusagen diese Freiheitgeschichte,
00:16:38: ich meine das Sozialismus ist ja immer eine Freiheitsgeschichte. Also wenn wir von Marx
00:16:41: beginnen, also wie heißt das, das Ziel ist, alle Verhältnisse umzustoßen in dem der Mensch
00:16:46: ein gequältes Wesen ist. Da geht es ja um die Befreiung des Einzelnen. Und in den 70er
00:16:53: Jahren war ja auch diese Gegenkulturgeschichte eine Befreiung des Einzelnen aus den Konventionen
00:16:58: und auch aus den Verknöcherungen, die die Parteien und die Arbeitsbewegung selbst gepackt
00:17:03: hatten oder die immer Teil der Arbeitsbewegung waren. Das soll man ja jetzt nicht ganz schön
00:17:07: reden, ja oder nur als Hübsch ausstellen. Also es gibt ja da auch diese Rimondebate
00:17:12: seit Jahren schon, in der er ja sehr gut beschreibt, wie der ausbrechen wollte aus diesem Milieus.
00:17:18: Ja und zwar mit welchen guten Gründen er ausbrechen wollte aus dem Milieus, die wir
00:17:21: jetzt so proletarisierend ein bisschen weichzeichnen, sagen wir so. Und so ähnlich war das bei
00:17:30: mir auch. Also ich kam jetzt nicht unmittelbar aus der Arbeiterklasse, sondern aus der unteren
00:17:38: Mittelschicht, die gerade aus der Arbeiterklasse aufgestiegen ist, in den 50er, 60er Jahren.
00:17:43: Großvater war Gemirbeiter, mein Vater hat es dann irgendwie schon geschafft, eh durch
00:17:48: Glück irgendwie im Nachkrieg da irgendwie so ein hdl Berufsausbildung zu schaffen und
00:17:56: war dann Techniker und hat aber gelebt in dieser Arbeiterklassenwelt und die Freunde waren
00:18:02: heute der Betriebsrat, unter angestätten Betriebe. Also sozusagen, ich kenne diese Welt, das
00:18:06: war sozusagen diese Männerwelt aus den Fabriken, wo man dann am Wochenende gemeinsam gegrillt
00:18:12: hat, alles liebe Leute, aber auch heute sozusagen mit den Konventionen und auch den Meinungen
00:18:18: sehr beschränkt auch waren, sagen wir mal so. Und daraus wollte man ja auch ausbrechen.
00:18:25: Und es war auch ich. Und es war schon auch die Welt, jetzt eine Zeit in der ich gar nicht
00:18:33: erlebt habe, dass, wenn wir über soziale Gerechtigkeit reden, einer meiner Lehrer hat
00:18:37: mich mal gefragt, war das ein Problem für dich, dass in der Schule alles wohlhabend
00:18:42: waren und du warst Arm. Aber ich sag, ich war da nicht Arm. Wie kommst du drauf? Und
00:18:52: irgendwann habe ich nachgedacht und natürlich war es gestimmt irgendwie. Wir waren nicht
00:18:56: Arm, aber wir waren halt der Haushalt ohne viel Einkommen und ohne viele Bücher, ihre
00:19:04: Schränke und die Schulgelegen haben heute mit 14 ins Regal gegriffen und James Joyce
00:19:10: herausgenommen und dich halt nicht. Weil ich habe es gar nicht gegeben in der Familie,
00:19:14: der jemals von James Joyce gehört hat. Also diese Nachteile durch Klasse, die du ja hast,
00:19:21: hat dich eigentlich nicht, also nur in beschränkten Maß, in sehr geringen schonmals. Das war sozusagen
00:19:26: das Wunder der 70er Jahre, das Wunder dieser Aufstiegsjahrzehnte, dass du eigentlich nicht
00:19:31: nur aussteigen konntest, sondern dass du es eigentlich ohne große Probleme konntest,
00:19:37: diese Kassenabwertung und so weiter, über die wir heute so viel reden, habe ich nicht
00:19:41: ja gespürt. Also mein Teichsleeres ist mehr auf, wenn es mir selber offensichtlich.
00:19:45: Lass uns noch ein bisschen quasi nicht bei James Joyce, aber bei Literatur und der
00:19:53: Gleichbleiben. Man kann sich ja unterschiedlich für Gerechtigkeit, für Freiheit engagieren
00:19:57: und du hast dich ja bewusst dafür entschieden, das mit Sprache zu tun. Ja, das ist eben schon
00:20:03: angesprochen, das ist für dich eine wichtige Dimension. Wie kam es dazu? Warum hast du nicht
00:20:08: gesagt, ich versuche jetzt irgendwie in der Parteikarriere zu machen, irgendeinen Abgeordneten
00:20:13: Mandat kriegen, was weiß ich? Also kann man ja auch die Dinge beeinflussen? Du hast gesagt,
00:20:17: nee, das war nichts für mich. Ja, weiß ich nicht mehr, ob ich das gesagt habe. Es ist irgendwie
00:20:22: immer der politische Kampf von mir mit Schreiben verbunden. Manchmal auch, ich mein Zeitweise
00:20:28: auch, was nebenbei. Also natürlich habe ich Dinge organisiert und zum Organisieren gehört dann dazu,
00:20:32: dass man irgendwelche Zeitungen schreibt, macht und die dann verkauft oder Flugzettel produziert,
00:20:38: aber sie sind nicht das zentrale Dauorganisation, wenn man so will. Und ich habe da auch immer
00:20:46: gelesen und die Leute, die da geschrieben haben, waren schon meine Vorbilder. Also so irgendwie
00:20:50: von Trauz gibt es, was es sich wäre. Und natürlich hat es einen Unterschied für mich
00:20:55: ja schon damals gemacht, auch wenn sozusagen das primäre dann vielleicht auf den inhalt liegt.
00:20:59: Für mich hat schon ein Untergeschicht gemacht, ob das brillante Autoren waren oder keine brillanten
00:21:03: Autoren. Also plötzlich, also wenn du damit auch, weselbst wenn es ja gar nicht so richtig
00:21:07: bewusst ist, wird dann gewisse Masse die Form schon auch mindestens so bedeutsam wieder inhalt.
00:21:13: Und das spielt es sicher bei mir eine Rolle. So wie du das geschildert hast von einer bewussten
00:21:21: Entscheidung, würde ich das jetzt gar nicht so sagen. Es spielt es sicher in Österreich eine Rolle,
00:21:26: dass ich in einer trotzkistischen K-Gruppe war, was natürlich dann auch schon bedeutet hätte.
00:21:31: Eine sozialdemokratische Parteikarriere wäre nicht offen gewesen, weil dann haben die Sozialdemokraten
00:21:36: waren sich dafür noch vergnöchert genug zu sagen, diese Wahnsinnigen lassen wir nicht
00:21:40: herein. Also da kommen nur die rein, die sich sieben Mal bewiesen haben, dass sie strommlinienförmig
00:21:47: sind und vielleicht auch noch den richtigen Papa haben, der auch schon in der Partei spitzend
00:21:51: funktionär war. Aber das zweite, was die Sozialdemokratien vielleicht nicht gesagt,
00:21:57: aber implizit gemacht hat war, aber die radikale Linke müssen wir trotzdem integrieren und
00:22:03: dafür geben wir ihnen irgendwelche Jobs bei den Parteimedien. Bis sie spielt das Rolle,
00:22:10: es war natürlich auch das nicht bewusst. Ich war übrigens einer der ersten Redakteure des
00:22:16: Zentralorgerns, der nicht Parteimitglied war. Also der nicht Parteimitglied werden musste
00:22:20: um überhaupt Redakteure des Zentralorgerns zu werden. Da war es aber dann auch schon ein
00:22:25: bisschen so, dass man eigentlich gar nicht wollte, dass ich Parteimitglied werde, weil
00:22:28: es sehr schön ist, wenn man sagen kann, wir haben auch nicht Parteimitglied als Redakteure
00:22:32: beim Zentralorgern. Das spielte dann auch schon eine Rolle. Also dass man irgendwie Offenheit
00:22:38: auch darstellen muss. Ein Freund von mir, der Rudolf Scholten, wurde später dann Minister
00:22:42: oder eh so ziemlich zu dieser Zeit, der war dann auch nicht Parteimitglied, was aber niemand
00:22:47: wusste. Und er hat dann zum Bundeskanzler gesagt damals, Franz-Itsky, du, ich trete jetzt
00:22:51: der Parteiweih bei, sehr lächerlich. Und der Franz-Itsky hat gesagt, na du trittst nicht
00:22:54: bei, weil ich brauche einen parteifreien Minister. Und er hat gesagt, das ist doch absurd. Ich
00:22:58: bin schon Mitglied des Ministerrats Vorbesprechung des Parteipetresidiums, bin ich immer dabei.
00:23:04: Also quasi ich bin der Anführer, einer der zehn Anführer der Partei und bin normal nicht
00:23:09: Mitglied. Und dann ist er irgendwann mal geheim eingetreten, aber das der Bundeskanzler es
00:23:13: gemerkt hat. Verheimlicht, ja. Aber also diese Strategie war dann ja vielleicht erfolgreich,
00:23:22: diese Strategie, die radikale Linke irgendwie zu integrieren. Denn heute, wenn ich das richtig
00:23:27: überschaue und dir nicht so nahe trete, stehst du ja der der österreichischen Sozialdemokratie
00:23:31: sehr nah. Ja, du trittst mir nicht sehr nahe, also nicht so nahe, wenn du das sagst. Also
00:23:37: ich meine, ich habe mich schon auch immer als Partei unabhängig jetzt in dem Sinne gesehen,
00:23:45: dass ich nicht diese, die damit einhergehenden Partei egoist, mein Brauchen, also ich muss
00:23:52: jetzt nicht alles was die Grünen machen, niedermachen, weil ich Sozialdemokrat bin und umgekehrt.
00:24:00: Schon alleine deswegen, weil mein Pragmatismus sagt mir, die Mehrheit in diesem Land wären,
00:24:04: wenn wir gemeinsam schaffen. Ich bin zwar Parteimitglied seit ein paar Jahren oder nicht mal so lange,
00:24:11: ein Jahr vielleicht, aber habe mir aber immer sozusagen das Verbind zwischen den verschiedenen
00:24:16: Linken und Linksliberalen, Milieus und Parteien und politischen Aktivisten auch gesehen,
00:24:22: Aktivistengruppen. Ja, und das ist auch, obwohl ich zeitweise de facto informell Teil der
00:24:27: Parteiführung war, ohne das Parteimitglied zu sein, insofern hat sich das wiederholt.
00:24:31: Wie mein Freund Christian Kern, der Bundeskanzler, war ich ja sehr nah dran an der Parteispitze
00:24:39: und hatte auch mein Wortgewicht in der Parteiführung, sei mal mal so.
00:24:46: Ja, da warst du nah dran und nah dabei und Teil sozusagen eines politischen Vorhabens.
00:24:52: Wir haben eben so ein bisschen über unterschiedliche Epochen sozusagen gesprochen, die 80er,
00:25:00: dann die 90er, die 0er Jahre, in denen es vielleicht so eine eigenartige Theorie
00:25:05: Brusigkeit in der linken gab es gab diesen Blerismus der sich bewusst abgesetzt hat davon
00:25:10: und jetzt ich weiß nicht wie du es beobachtes gibt es ja so eine Renaissance ja vielleicht seit zehn Jahren
00:25:16: ungefähr es gibt wieder junge Studenten die lesen plötzlich all die sachen die du dann auch gelesen hast in den 80er ja die
00:25:23: schauen sich vielleicht marks an vielleicht Gramschi und sind davon irgendwie inspiriert
00:25:27: gibt es gibt es tatsächlich so eine Renaissance der der großen Denker wie ist dein eindruck
00:25:34: Naja, ich glaube du stellst das jetzt ein bisschen zu grob da also auch die nuller Jahre also
00:25:39: man kann man kann sagen dass die
00:25:41: diese Renaissance schon Ende der 90er Jahre und mit dem Beginn der nuller Jahre begonnen hat jetzt vielleicht in anderen Milieus also so
00:25:49: ja so eine
00:25:52: linke Theorie entdeckung in den Kunden in Kunstfeld würde ich eher sagen also ich sage jetzt mal
00:25:58: Schischeg der an den bildenden künsten gelesen wurde auch in der philosophischen
00:26:01: philosophischen fakultäten und in bei den bei den
00:26:04: Kunststudenten in der Kunstwelt bei den Galeristen und so weiter bei den interkuretoren Welt aber es ist dann jetzt nicht nur Schischeg in seiner
00:26:12: Flamboyanten Art sondern es waren dann auch andere andere Autoren
00:26:18: Foucault hat man vorher schon entdeckt aber sozusagen dieses massenhafte lesen von Foucault war dann auch in diesem Jahrzehnten da
00:26:26: Und dann gab es ja diese riesengroßen
00:26:28: Erfolgsbestseller ich schaue da jetzt drüber nämlich in meinem Bücher egal wie sie alle hießen also von Tony Negre und dieser Michael Hart
00:26:37: Empire und so weiter und so weiter also das waren ja also aus dieser
00:26:42: postmodernen Theorie und sagen veteranen der linken Theorie ist in den nuller Jahren da etwas neues entstanden
00:26:50: Das war aber eher da hast du recht im im Feld der Kunst im Feld der Philosophie
00:26:56: und
00:26:57: Ab den Ende der Ende der nuller Jahre ist es dann breitere Kreise gezogen auch im
00:27:04: In der politischen Theorie aber auch insbesondere
00:27:07: Wirtschaftstheorie oder praktische Wirtschaftskritik also macroeconomie sagen wir mal so
00:27:13: Was ja eigentlich jahrzehntelang eigentlich ein blinder Fleck der jungen linken war und plötzlich sind sozusagen jungen junge engagierte Volkswirte
00:27:21: Wieder haben die Stimme bekommen
00:27:24: Man hat diese Dinge gelesen auch ein bisschen wegen der Finanzkrise wenn man diese Dinge verstehen musste wer man vorher mal in sich gedacht hat neue
00:27:32: Wirtschaft gibt's jetzt so also
00:27:34: Linke haben sich so da relativ lange zeit wenig mit der Ökonomie beschäftigt das hat sich auch geändert
00:27:40: Aber das waren diese wendungen glaube ich der spätenden nuller Jahre und der beginnenden zehner Jahre
00:27:49: Das ist das hohen wie group man stieg jetzt gewisse massen zum kanon dazu kommen kamen und neben nicht nur
00:27:55: negre oder oder schieße
00:27:58: Genau und das führt dann im bereich der politischen ökonomie und der gesellschaftsanalyse dazu dass man auch wieder gerechtigkeitsfragen anders stellt
00:28:05: Also nicht nur glaub mit wachstum kriegen wir das hin sondern man nimmt verteilungsfragen gerechtigkeitsfragen wieder in den blick
00:28:12: ja ja klar und das unter
00:28:17: Bedingungen von hoch aus differenzierten gesellschaften ja die jetzt sozusagen quasi
00:28:21: Ausdifferenziert in verschiedenen gesellschaftliche milieus sind viel mehr als 40 jahren noch extremer aus differenzierter arbeitsmärkte
00:28:31: Gesellschaften in denen aber sozusagen die auch
00:28:34: Wo durch migration das auch noch mal anders verändert also anders auch aus differenziert ist die gesellschaft
00:28:43: Wo sich dann quasi auch das ist nicht ganz trenzschaf aber wo sich quasi unterprivilegiert hat etnisiert
00:28:50: Ja und also ist es jedenfalls ein bisschen komplexer als früher
00:28:54: Ja das sind die umständen unter denen wir existieren
00:28:58: Lass uns gleich noch ein bisschen darüber reden wer quasi
00:29:02: Gesellschaftliche Kräfte sind die die an diesen umständen was machen können ein ein fester Bestandteil dieses
00:29:09: Podcasts ist auch ein ein kleines spiel in der Mitte
00:29:13: Es geht darum zu 20 begriffen sehr kurzstellung zu nehmen
00:29:17: mit einem statement dafür oder dagegen
00:29:21: Okay, gut und das schien wir mal kurz ein wir haben eine schöne auswahl an begriffen
00:29:26: Die Kolleginnen und Kollegen und ich vorbereitet haben ich bin ganz gespannt wir fangen mit etwas
00:29:31: Einfachem an ja und du sagst dafür oder dagegen die vier tagewoche
00:29:36: Dafür
00:29:40: Harry Potter
00:29:42: dafür
00:29:44: Identitätspolitik
00:29:46: Dafür und dagegen
00:29:52: sehr gut darauf kommen wir zurück ja jazz
00:29:55: Wie ist höre ich nicht täglich ne okay die fußball europameisterschaft
00:30:03: ist für mich traurig zu ende gegangen weil jetzt
00:30:07: Österreich und Deutschland raus sind und ich nicht mehr weiß wie wir helfen soll zu wem soll man noch halt
00:30:12: Jetzt ja das ist die große frage lobby register
00:30:15: Werde ich wäre ich auch dafür nämlich an sein aber bin kein experte okay pizza mit sauce hollandes
00:30:26: Ja
00:30:29: Auto freie Innenstädter
00:30:33: Ja mit weltern bitte drin weil im jahr 2040 wird es 40 grad 45 grad haben und man wird sterben
00:30:41: Da brauchen wir schatten
00:30:43: Alle wahren für menschen ab 16 jahre freigeben
00:30:47: Haben wir in österreich hat nicht geschadet also
00:30:52: Sehr gut konsumenten verantwortung bei nachhaltigkeit
00:30:57: Nicht unbedingt total sich darauf verlassen
00:31:03: Instagram für politische bildung nutzen
00:31:09: Jo
00:31:11: Wiener schnitzel
00:31:14: Mag ich ja es ich ist
00:31:16: Man soll es nicht der häufig tun wegen der nachhaltigkeit aber ich mache es wahrscheinlich häufiger als es gut ist
00:31:23: Online wahlen
00:31:26: Ja ich finde sozusagen das wählen am wahllokal und diese prozessionen
00:31:33: dieses sozusagen der kirchtag der demokratie
00:31:37: Das hat schon eine bedeutung staatliche arbeitsplatzgarantie
00:31:44: Ja finde ich sollten wir zumindest sehr genau diskutieren und finde ich gut dass das kommt als debatt
00:31:50: Letzte frage wandern
00:31:54: Ja was glaubst du durch getan während corona
00:32:02: Du hast wie noch mal neu erwandert genau genau ich habe genug spazieren gemacht für die nächsten zehn jahre
00:32:08: Ja herzlichen dank dass du dich darauf eingelassen hast lass uns an der ein oder anderen stelle in der tat noch mal anschließen
00:32:16: Identitätspolitik das war ja ganz spannend das so gesagt dafür untergegen
00:32:20: das ist ja eine
00:32:22: Eine aufkommende debatte die es gerade gibt und die von der eigenartigkeit geprägt ist das ganz wenige menschen sagen würden ich bin jetzt
00:32:30: Identitätspolitiker was was was ist das eigentlich ja identitätspolitik
00:32:34: Naja erstens der begriff der identitätspolitik ist ja nicht ganz neu mein heute wieder ja nur mehr fast
00:32:40: benutzt aber
00:32:42: er war ja dann sozusagen ab den
00:32:44: 80er jahren kam diese
00:32:47: Idee der politik in der ersten person
00:32:49: das
00:32:52: persönliche
00:32:53: identitätsmerkmale
00:32:55: politisiert worden sind und das sozusagen
00:32:58: Grundlage von angerschmarr also zuerst mal das grundlage von diskriminierung aner gesehen und dann als
00:33:03: Das grundlage von angerschmarr genommen wurde das kam da auf und das ist ja auch ganz okay also das ja dagegen kann ja überhaupt nicht niemand sprechen
00:33:12: Wenn man davon jetzt mal absieht
00:33:16: Ist es sehr absurd die debatte weil es so tut als gäbe es eine politik die rein sachlich ist oder die rein
00:33:23: sozialpolitisch motiviert ist dass man sozusagen für die
00:33:28: Unterprivilegierten bessere bedingungen herstellt ohne dass es damit mit identitätspolitik verbunden ist das war immer
00:33:33: Identitätspolitik das die arbeiterklasse auch eine identität für ihre respech für ihre werte und das war für sie stehen
00:33:40: Respekt haben wollten und sozusagen dass man respekt genießt und das respektlosigkeit bekämpft wird
00:33:50: warum nicht
00:33:53: Nona nicht wie wir wenn das ist der ich ja sagen das ist das eine eine dabei schwierig wird es dann wenn es eine
00:34:00: Encaprezieren auf so
00:34:02: persönliche identitätsmerkmale gibt dass die sozusagen so
00:34:05: Im Zentrum des eigenen angerschmarrs stehen weil das bedeutet ja der eine hört diese identitätsmerkmale der nächste die nächsten und die
00:34:12: Nächsten dritten und so weiter und sofort und in wirklichkeit stehen dann sozusagen zehn verschiedene gruppen
00:34:18: Nehmen an der sagen wir mal nebeneinander gar nicht gegeneinander aber nebeneinander
00:34:21: Die alle politik in der ersten person machen und sich eigentlich die frage stellen müssen was verbindet uns
00:34:28: untereinander
00:34:30: Ja es kommt dann natürlich auch noch viel anderes dazu nämlich sozusagen auch die diskursdiele der sozialen medien also diese
00:34:36: diese toxische eigenart dass man jeden der sozusagen ein bisschen andere meinung hat dass man selber schon als feind anzieht und man sich auf
00:34:44: ein schädel köpft
00:34:46: Also sozusagen die alte linke sektieratum gemischt mit einer neuen
00:34:50: Blödsinnigkeit nämlich dem sektieratum der sozialen medien
00:34:54: das kommt dann erschwerend hinzu aber das das diskreditiert noch nicht
00:34:59: Identitätspolizei was soll man sonst ich mein klar die einen linke muss doch beides machen sie muss die sozialen bedienungen für alle
00:35:06: unterprivilegierten verbessern
00:35:09: ein gemeinwesenes ganzes veranbringen und
00:35:13: gleichzeitig die kämpfe der am meisten diskriminierten gegen ihre diskriminierung
00:35:17: unterstützen hat die linke übrigens immer problemlos geschafft ist nicht so dass der menschen nicht
00:35:23: multitasten kann in dem sehntes also sich zwei dingen gleichzeitig widmen und dort wo man es nicht getan hat
00:35:29: hat sich nicht wirklich herausgestellt dass es so wahnsinnig gescheit ist also wenn wir die österreichische sozialdemokratie da hernehmen
00:35:35: wo die glügsten köpfe wie viktor adler und die gründer der ja selbst übrigens jude war
00:35:42: einerseits
00:35:44: gechemft haben für
00:35:45: den sozialen fortschritt der arbeiterklasse andererseits für demokratie und liberale demokratie was ja auch sozusagen quasi
00:35:51: nicht bloß ein kam vom soziale fragen ist und auch natürlich für
00:35:57: Antidiskriminierung und gegen antisemitismen und so weiter und sofort ja aber
00:36:01: es gab schon ein paar städteln bei adler wo er gesagt hat bitte nicht zu sehr gegen den antisemitismus kämpfen weil unsere anhänger sind
00:36:09: antisemiten und wir wollen sie nicht vor den kopf stoßen
00:36:11: und vielleicht nicht so oft sagen dass ich jude bin und so weiter und das thema nicht so zentral ins ins nach vorne schicken
00:36:18: unterstöße natürlich die retrospectiv schon die frage ob so ein bisschen ein taktisches einknicken vor den antisemitismus so gut war
00:36:25: kann man natürlich sagen
00:36:28: das war jetzt nicht das zentrale problem klar aber
00:36:30: da sind alles die immer glaube ich in diesem zusammen in betracht sind
00:36:37: weil mich nicht richtig verstehe dann ist die unterscheidung sozusagen ob jemand diskriminiert wird aus irgendeiner
00:36:43: persönlich biografischen größe oder ob er diskriminiert wird weil er einfach keine cola hat um am gesellschaftlichen lebenteil zu nehmen das ist eigentlich egal
00:36:51: zumindest insofern als dass man trotzdem gemeinsam sich engagieren kann ja und auch so zentriert
00:36:57: Diskriminierung sind ja ähnlich sie sind ja jetzt nicht nur dass ihr weniger gelb habe sondern ich wäre dann mit respektlosigkeit behandelt ja und dass ich diese
00:37:03: respektlosigkeit welt wir haben will
00:37:06: nicht nur mehr geld
00:37:08: ist ja auch schon identitätspolitik wenn man so will also ist letzte ende dass einander halten
00:37:12: ja es lässt sich nicht trennen
00:37:16: Du hast verwiesen auf die geschichte der sozialdemokratie gesagt da hat es beides gegeben
00:37:22: man hat das immer quasi historisch miteinander verbunden
00:37:26: wenn man jetzt heute auf die sozialdemokratie in deutschland in österreich und in europa schaut
00:37:32: dann ist das ja so ein gemischt düsteres aber in der summe düsteres bild wir haben einige sozialdemokratische parteien
00:37:39: die sind kaum mehr existent wir haben andere die sind stark und lebendig portugal die nordischen sozialdemokratien da
00:37:46: erlebt man noch eine starke rolle
00:37:49: andere die bewegen sich so ein bisschen dazwischen das interessante ist ja dass die sozialdemokratien in fast allen ländern europas
00:37:56: an Bedeutung verloren haben
00:38:00: wollte ich nur mal fragen wenn man so aufs große ganze drauf schaut jenseits der analysen die agenda
00:38:04: 2010 war es der feinmann war es oder so
00:38:07: was was sind die großen muster die großen trends die das erklären warum ist das überall offen war so
00:38:13: naja das allergrößte muster ist natürlich das verschwinden von bindewirkungen traditioneller partei
00:38:19: bindungen ja damit fängt schon mal an
00:38:22: und damit auch jetzt nicht nur der bindewirkungen bei wahlen sondern der bindewirkungen war auch was den
00:38:29: aktivismus betrifft ja also das führt dann dazu dass die parteien natürlich nicht mehr präsent sind weil sie nicht aktivisten im
00:38:36: startteil haben die sozusagen dann wie heißt es bei euch
00:38:39: watzvereine lebendig gestalten und damit ihre umwelt prägen also du kannst dann wahrscheinlich durch städte gehen und wir sind
00:38:47: hier in sozialdemokraten gesehen haben der sozusagen der watzvereinsvorsitzende ist oder dort aktiv ist wenn man sich die
00:38:53: sozusagen allen falls verstecken in ihren watzvereins lokalen und sie nicht verlassen
00:38:57: wird schon ein paar geben also ich überspitze es jetzt ja und bei wahlen ist es natürlich auch nicht anders sozusagen dass die arbeiten in
00:39:04: klassen automatisch sozialdemokratie wählen oder gehörige teile davon
00:39:08: hat sich schon deswegen aufgelöst weil sozusagen sich die arbeitenden klassen ausdifferenziert haben und jetzt nicht mehr diese klassischen
00:39:15: tendenziell homogenisierten
00:39:17: arbeiterklassen fabrik milieus sind
00:39:20: industrielle arbeiterklassen
00:39:23: milieus sind sondern dass das sehr heterogene welt der arbeit in klassen geworden ist und das heißt jetzt nicht notwendigerweise dass die
00:39:31: sozialdemokratie schwächer werden muss
00:39:33: in meinen sozialdemokraten können dann trotzdem wahlen gewinnen sie können haben mal 40 prozent gewinnen wenn sie ausreichende anführe haben also
00:39:40: ausreichend gewinnende anführe haben und im medialen spiel gut rüberkommen und so weiter
00:39:46: nur die gleichen sozialdemokraten können dann drei jahre später 17 prozent landen ja
00:39:51: und das ist eben die folge der
00:39:53: sich auflösenden binde wirkung an ja das ist das alles wo latila wird und
00:40:02: das in dieser heterogenen welt
00:40:04: gerade die sozialdemokratie ein problem hat also selbst die erfolgreichen sozialdemokratie ich red jetzt nicht reden wir jetzt nicht über
00:40:12: saxen wo man bei 9 prozent land liegt und
00:40:16: ist eigentlich seit jahr zehnten schon ein jama ist und selbst wenn die kollegen
00:40:20: genossinnen dort alles richtig machen wird es auch nicht besser also dort selbst wo es noch gelingt
00:40:25: hast du ja dann das problem dass du einerseits dass du einen großen spagat machen musst ja du musst der sozialdemokratie sein die eine
00:40:33: glaubwürdigkeit in den
00:40:35: vorstehten hat
00:40:36: sagen wir mal bei den alten weißen
00:40:38: wie man diesen dings hat so sagt ja
00:40:42: und auch deren bei den alten weißen frauen also diesen
00:40:46: klassischen sozialdemokratischen milieus in den vorstetten
00:40:50: du brauchst den zuspruch bei den
00:40:54: viel
00:40:56: sozusagen bei der neuen arbeiterklasse also bei den
00:40:58: zuwanderern die sozusagen hier dann schon war recht haben also die
00:41:03: eingebüger ziehen aber auch und das wäre das zweite große milieus bei den urbahnen mittelschichten
00:41:11: den neuen liberalen urbahnen mittelschichten die ja auch
00:41:15: linksticken im sinne von sozial
00:41:18: politisch gerechtigkeitsorientiert
00:41:21: gesellschaftspolitisch
00:41:23: demokratisch liberal orientiert also klassische sozialdemokratische orientierung und dieser spagat ist umso schwerer
00:41:30: da wahrscheinlich bei einer erfolgreichen sozialdemokratie
00:41:32: beide circa 50 prozent des elektorats ausmachen werden
00:41:37: was der unterschied ist zu den sozialdemokratie musste diesen spagat immer machen wenn du das rote wien anschaust aber da war sie der
00:41:44: spagat zwischen 90 prozent arbeiterklasse und 10 prozent liberales
00:41:49: liberalen mittelschichten und brüscher siehe oder so ja und
00:41:52: naja so ganz stimmt zahnend für die arbeiterklasse eben auch nicht so herumgehen war ja also da waren ja auch teile dann schon der mittelschichten
00:41:58: diesen spagat musstest du immer machen aber heute ist es wirklich sind zwei sehr unterschiedliche milieus die oft wenig miteinander zu tun
00:42:07: haben und auch durch parteiorganisationen nicht miteinander verbunden sind
00:42:11: und die du
00:42:14: die du beide gewinnen muss
00:42:17: gut wir haben darüber gesprochen
00:42:20: und das das schwieriger ist für die sozialdemokratie in diesen
00:42:24: zeiten aus unterschiedlichen gründen die bindewirkung hat sich etwas aufgelöst der spagat ist vielleicht noch anspruchsvoller geworden
00:42:31: was können die sozialdemokratischen parteien tun um mehr unterstützungen zu gewinnen was was würdest du empfehlen
00:42:37: als als schritte das ist jetzt
00:42:40: natürlich nicht leicht ja aber
00:42:43: erstens mal
00:42:46: du gewinnst heute zustimmung und zuspruch durch packende personen ja also musst du natürlich dir überlegen wer sind die sollen die
00:42:55: spitzen leute sein wie gewinnend können die sein welche sprache müssen sie anschlagen um hier
00:43:01: ja sozusagen
00:43:05: gewissermaßen die hoffnungen und sehnsüchte der menschen auch irgendwie zu verkörpern
00:43:09: muss natürlich aufpassen weil du kannst dann natürlich
00:43:12: zwei jahrelang irgendwie
00:43:15: obama like über hoffnungen reden aber wenn du mit nichts landest und mit nichts
00:43:20: keinen unterschied machst dann werden die leute auch sagen er redet ja nur schön also also all das ist ganz schwierig und
00:43:26: letztendlich ist das entscheidende auch dass du glaube ich vor Ort präsent bist ich glaube du musst auch zeigen
00:43:32: es gibt ja auch diese sehnsüchte die nach strukturierung von lebenswelten
00:43:37: ja also
00:43:39: wenn man so will die alte sozialdemokratie mit ihren netzwerken hat lebenswelten strukturiert dann wurde das eigentlich ersetzt durch
00:43:45: kommerz ja also kaum menschen musste mehr ins partei lokal geben man es
00:43:49: laut desks gibt's und so weiter aber das ist einfach jetzt überhaupt keine strukturierung von lebenswelten mehr jenseits von kommerz gibt
00:43:57: und man sich was die leute sagen wir kennen sie nicht mehr mehr im viertel es gibt die ein
00:44:01: strukturisierung und so weiter und so fort man weiß gar nicht wo man hingehen soll wenn man sich irgendwie gemeinsam für irgendwas einsetzen
00:44:07: soll man hat übrigens auch keine zeit deswegen habe ich das mit der vier vier tagelwoche
00:44:12: doch auch ganz klaren beantwortet
00:44:14: also da gibt es eine sehnsucht danach ja und deswegen musst du glaube ich schon darauf schauen dass du überall prozent bist ja also
00:44:22: wenn ich mir jetzt anschaue dass es sozialdemokratien gibt die
00:44:25: wahrscheinlich dann vielleicht in der landeshauptstadt aber im flachen land überhaupt nicht mehr vorhanden sind
00:44:30: dann muss man sie natürlich die frage stellen wie kriegt man in bestimmten orten wieder ausreichend viele mitglieder und aktivisten so dass
00:44:37: man da ist einem dort gibt ja wird natürlich überall plantkater hinhängen mit irgendwie
00:44:42: verschiedenfarbigen fahren die eine farbe wo es uns noch gibt die zweite
00:44:47: wo es uns nicht gibt aber wo es hoffnungsgebiete sind wo man sich reinhauen muss ja die
00:44:52: entwicklungsgebiete na ja und dann vielleicht die fahren wo sie kann sehen hat sie ja also ich meine politik ist dann immer
00:44:58: eine frage da auch da
00:45:00: präsent von menschen vor Ort
00:45:03: und nicht nur eine frage von welche linie und welche forderungen und so weiter
00:45:09: natürlich muss irgendwie eine linie haben oder ein image das
00:45:13: was dazu spürt dass man irgendwie gut angesehen ist
00:45:18: damit die vor Ort tätig sind nicht gleich irgendwie beschimpft und mit nassenfletsen verjagt werden das ist ja klar
00:45:24: das ist ja in gewisser Weise eine doppelt strategie die immer
00:45:28: Personen im blick hat einerseits brauche es vielleicht an der spitze einer politischen bewegung jemand der die ideen
00:45:33: verkörpert authentisch verkörpert der hoffnung weg der irgendwie auch so sprechen kann dass er verstanden wird
00:45:40: aber es braucht auch menschen vor ort ja die den man im alltag begegnet die
00:45:44: quasi in der alltagswelt
00:45:47: diese bewegung
00:45:48: darstellen und verkörpern und auch die sozialdemokratische idee ja du brauchst doch die soziale da bin ich jetzt gekommen weil
00:45:55: der durch verkörpert gesagt ist ist
00:45:57: du musst die sozialdemokratische idee
00:45:59: verkörpern du musst sie auch irgendwie auch zum ausdruck bringen ja das tut man oft oft ja nicht mehr so
00:46:05: es erschöpft sich nicht in tagespolitik oder tagespolitischen forderungen
00:46:11: auch wegen der politischen bildung im ende wie wir jetzt nicht sozusagen im publikum zwischenführen machen aber die leut wissen nicht was die
00:46:17: sozialdemokratische idee ist ja die wissen nicht mal dass die sozial also nicht mal im viele wissens nicht mal in einer schmundform
00:46:24: dass man das
00:46:25: so wie man sagen würde ja die sozialdemokraten sind eher die für die
00:46:28: einfachen leute für die normalen leute für die soziale gerechtige nicht mit des wissen viele
00:46:33: das kann man ja vielleicht ganz altmodisch sprachlich packen mit dem begriff der haltung
00:46:40: wenn man versuchen würde das wofür die sozialdemokratisch steht auf die zukunft gerichtet noch mal zu beschreiben was was würdest du sagen was könnte so was wie
00:46:51: vielleicht eine konkrete utopie sein was was wären wichtige schritte um dieser utopie näher zu kommen
00:46:58: wie würdest du das fassen
00:47:00: ja das ist immer das gleiche also da bin ich sage ich die sozialdemokratie ist eine soziale und demokratische reformpartei
00:47:07: und das war sie immer ja und
00:47:10: darum hat es auch in zukunft zu gehen und eigentlich auch um die gleichen dinge die sozusagen auch uneuern gelöst sind oder die sich durch
00:47:19: veränderte umstände wieder das neue probleme dazugekommen sind wir müssen den freiheitsraum
00:47:25: jedes einzelnen erweitern
00:47:27: und dazu gehört eben eine soziale sicherheit die dazu führt dass man ohne angst auf sicherem boden steht
00:47:34: heute haben wahnsinnig viele leute angst oder sie die rechnung in drei monat nicht mehr bezahlen können und gar nicht diejenigen die
00:47:42: sozusagen wirklich arm sind
00:47:44: sondern auch diejenigen die wissen dass
00:47:47: der boden der sie sozusagen vor dem abschut ab absturz rettet
00:47:51: relativ dünn ist
00:47:54: und das ist eben nicht nur eine soziale forderung sondern es ist eine freiheitsforderung
00:47:58: ja aber sozusagen erst wenn deine freien einen sicheren boden unter den füßen hast und wenn du nicht
00:48:03: dauernd mit respektlosigkeit behandelt wirst kannst du auch deine freiheitsrechte verwirklichen oder
00:48:11: deine talenten entwickeln und wie hat man früher gesagt sozusagen ein entwickeltes sozialistisches individuum werden
00:48:17: also sozusagen dieses soziale dimension und die freiheitsdimension
00:48:24: kann immer dazu insofern ist ja sozusagen die sozialdemokratie die eigentliche träge eines der individuellen freiheit oder das
00:48:32: individualismus
00:48:34: tut ja immer so es werde einer sozusagen die sozialen die auf der sozialen seite sind eher so für das kollektiv und die anderen sind
00:48:41: sozusagen für die individuelle freiheit ja
00:48:43: aber die fdp individualismus ist für den individualismus
00:48:47: der reichen und der kinder die mit goldenen leveln in den in den im mond geboren worden sind und denen sieht man das ja von der
00:48:54: Entfernung schon an mit ihre drucknopf heimten oder wieder alle heißen ja und
00:48:59: sozusagen die eigentliche individualismus für alle also die freiheit
00:49:06: die freiheit für alle ihre individuellen fähigkeiten zu entwickeln und dann leben nach ihren eigenen präferenzen zu führen das ist sozusagen
00:49:15: eigentlich die sozialdemokratie
00:49:17: hervorragend robert das ist finde ich ein wunderbarer
00:49:23: abschluss unseres gesprächs die idee war ja über gerechtigkeit zu reden darüber zu reden was motiviert menschen sich für gerechtigkeit zu engagieren und ich finde
00:49:33: also mit all dem was du beschrieben hast ist sehr klar deutlich geworden es geht darum
00:49:36: Freiheit gerecht zu verteilen ja also dass jeder ein ein freies leben leben kann darum geht es bei gerechtigkeit ja
00:49:44: also herzlichen dank dass du diese verbindung hergestellt hast herzlichen dank dass wir ein bisschen
00:49:48: hören konnten wie sich das bei dir entwickelt hat ich werde super spannend zu hören quasi diese diese
00:49:53: Mischung aus biografischen motiven einerseits wann du was wo gemacht hast und andererseits zu hören
00:49:59: Was du dabei so gelesen und gedacht hast herzlichen dank für den austausch danke dir christian
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